SWK: Krefelder Kanäle bereit für starke Niederschläge

Stadtwerke prüfen und erweitern das Ablaufsystem für extreme Regenmengen.

SWK: Krefelder Kanäle bereit für starke Niederschläge
Foto: Archiv DJ

Krefeld. Regenfälle sind am Niederrhein keine Seltenheit. In ländlichen Gebieten kann Wasser im Boden versickern, in der Stadt bedarf es hingegen einer funktionierenden Kanalisation, um Überschwemmungen zu vermeiden — und das nicht erst, seit die Auswirkungen eines Klimawandels auch hierzulande vermehrt Auswirkungen zeigen.

Um sich gegen unerwartete Naturereignisse zu wappnen, haben die Ruhrgebietsstädte Duisburg und Dortmund mit anderen Kommunen ein Pilotprojekt initiiert, das sich „dynaklim“ nennt. Ziel ist es, die Infrastruktur der Teilnehmer-Städte an die veränderten Bedingungen anzupassen.

Auch in Krefeld versuchen die Planer, Risiken wie unvorhersehbaren Starkregen in Bau- und Infrastrukturprojekte zu integrieren. Bei den Stadtwerken sei man sich der Problematik von Starkregenereignissen bewusst, so Sprecher Dirk Höstermann. „Wir treffen bereits seit Jahren entsprechende Gegenmaßnahmen, um die Kanäle in der Stadt darauf einzustellen.“

Das öffentliche Kanalnetz in Krefeld ist rund 750 Kilometer lang. Zudem gibt es verteilt über das Stadtgebiet 14 Regenrückhaltebecken. „Alle unsere Kanalbaumaßnahmen berücksichtigen auch steigende Niederschläge“, sagt Höstermann.

Die Grundlage für entsprechende Berechnungen sei der sogenannte Generalentwässerungsplan, den die Krefelder Verwaltung aufstellt. Der aktuelle ist 2012 aufgelegt worden. Höstermann: „Der Plan legt jeweils die Regenwerte der vergangenen 33 Jahre für die Durchmesser der Rohre zugrunde.

Die SWK investieren dem Sprecher zufolge jährlich rund zwölf Millionen Euro in die Modernisierung der Kanäle. Dazu zählten die sogenannten hydraulischen Erweiterungen — ein kleiner Kanal wird durch ein größeres Kaliber ersetzt — sowie der Bau von Regenrückhaltebecken.

„Grundsätzlich ist das Krefelder Kanalnetz ausreichend dimensioniert und in der Lage, größere Wassermengen zu verkraften“, sagt Höstermann. Aber es könnten auch immer unvorhersehbare Ereignisse eintreten, die ein Kanalnetz zeitweise überfordern.

Aktuelle Projekte, um Krefeld regenfest zu machen, sind das Verlegen eines zweiten Kanals unter der St. Töniser Straße neben dem bestehenden. Anfang nächsten Jahres wollen die SWK damit beginnen, den Kanal am Fütingsweg zwischen der Kölner und der Siemensstraße zu erneuern.

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