Tag der Architektur: Die Trends der Baukunst

Am Wochenende werden zum Tag der Architektur in ganz NRW besondere Bauwerke vorgestellt. Allein in Krefeld sind es sieben.

Krefeld. Sie sind neu, sie sind ungewöhnlich und sie werden der Öffentlichkeiten vorgestellt - am 21. und 22. Juni sind Häuser und Gartenanlagen die Stars beim "Tag der Architektur". Trends sind in diesem Jahr vor allem Energiespar- und Mehrgenerationen-Häuser, sagt Christof Rose, Pressesprecher der Architektenkammer NRW. "Architektur soll als Alltagskunst dargestellt werden." Jeder kann sich die vorgestellten Werke anschauen. Die Architekten werden alles Wesentliche erklären.

An der Hüttenallee hat Architekt Heinz van Bebber ein lichtdurchflutetes Haus geschaffen, mit klaren Formen, viel Glas und einer Mauer aus Naturstein. "Das Äußere ist schon ungewöhnlich", sagt er. "Den Aha-Effekt bekommt man aber, wenn man in das Haus geht, wenn man zum Beispiel sieht, wie das Licht wirkt." Die Türen seien 2,60 Meter hoch, alles sei in klaren Formen gehalten.

Ein Garten, der nicht blüht, ist am Sanddornweg zu bewundern. "Wir wollen zeigen, dass auch eine solche Anlage attraktiv sein kann", sagt Landschaftsarchitekt Sven-Marcus Neu. Zur Gestaltung benutzte er vornehmlich Stein, Holz und grüne Pflanzen. "Dieser Garten macht nur wenig Arbeit", so Neu.

"Alles ist sehr zurückhaltend, sehr reduziert", sagt Architekt Uwe Schulz-Christofzik über das Haus, das er am Karl-Hengsten-Weg geplant hat. Die Grundrisse der zwei Hauptgeschosse entwickeln sich um eine zentrale Galerie. Der Entwurf ist an die klassische Moderne angelehnt und spart Energie durch eine Luftwärmepumpe.

Eine besondere Aufgabe an einem besonderen Ort habe er übernommen, sagt Alexander Littgen. Der Architekt hat den Umbau des Innenraums von St.Stephan entworfen, den Altar vom Hochchor unmittelbar vor die Kirchenbänke verlegt. "So ist der Altar der zentrale Punkt in der Kirche und sind die Gemeindemitglieder näher an der liturgischen Handlung", so Littgen.

Von außen scheint die alte Schule sich kaum verändert zu haben. "Fassade und Dach sind geblieben", sagt Architekt Till Hoffmann. Um jedoch die Schule in eine Kindertagesstätte umzubauen, musste innen einiges verändert werden. Hoffmann: "Das Besondere ist, dass wir das Gebäude mit Holzbalkendecken erhalten haben, dass es aber von innen wie ein Neubau erscheint."

Die Mediothek am Theaterplatz ist Krefelds neues Schmuckstück, auch ob seiner Innenarchitektur. Selbst die Bücher mussten vermessen werden, um die künftigen Regale dimensionieren zu können. Bei der Farbgebung galt die Maxime: Eine klare und funktionale Struktur für eine langlebige städtische Einrichtung, "ohne in mausgraue Alltäglichkeit zu verfallen", sagen die Innenarchitekten Jochen Usinger und Martin Klein-Wiele.

Peggy Pietzonka-Ritterbach und Sandra Pietzonka haben an ein altes Wohnhaus ein völlig modernes angebaut. "Das soll eine Alternative zum üblichen Neubau sein und zeigen, wie solch ein Gebäude in eine gewachsene Umgebung passt", erklärt Sandra Pietzonka. So ist ein Teil der Außenfassade des alten Hauses Innenwand im neuen. Der massive Kubus des Neubaus "schwebt" über dem gläsernen Sockelgeschoss.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort