Talkshow "Zug um Zug" im Nordbahnhof: Mit 90 immer noch schlagfertig

Vera Int-Veen und Jochen Butz interviewen bekannte Krefelder im Nordbahnhof.

Krefeld. Viktor Furth hat im Nordbahnhof die ganze Gesellschaft zusammen: Vertreter aus Medizin, Sport, Politik, Kultur, Wirtschaft und Ehrenamt stehen bei „Zug um Zug“ auf der Bühne. Sie werden von Fernsehmoderatorin Vera Int-Veen und Kabarettist Jochen Butz befragt. Beide entlocken den Gästen Neuigkeiten von herzergreifend bis nachdenklich stimmend.

Mit Hansheinz Hauser steht mit 90 Jahren ein mehr als rüstiger und schlagfertiger Krefelder CDU-Politiker auf der Bühne, der sich mit Gymnastik fit hält. Er findet, dass die Politik in Deutschland in die richtige Richtung geht. „Es gibt viele Probleme über europäische Grenzen hinaus. Wir können zufrieden sein.“ Beim Gedanken an Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl bricht seine Stimme. „Ich will ihn so in Erinnerung behalten, wie ich ihn kannte, nicht im Rollstuhl.“ Zu Angela Merkel meint er: „Sie muss ihre Politik besser erklären, damit man sie versteht.“

Auf die Frage, wie er sich in Krefeld fühlt, kommt vom Theater-Intendanten Michael Grosse ein einziges Wort: „Wohl.“ Er tritt gerne selbst auf: „Da bekomme ich ein Gefühl dafür, wie die Leute ticken.“ Grosse ist in der gesamten Krefelder Kulturszene unterwegs: „Kollegen sollten sich unterhalten.“ Er sagt, dass „alle immense Anstrengungen unternehmen, um alle Sparten des Theaters zu erhalten“.

Mit Doktor Nicolaus Schwerk kommt ein schwieriges Thema auf die Bühne: „Organspende“. Der Krefelder arbeitet in der Uniklinik Hannover als Kinderarzt für Pneumologie und Allergologie und betreut Kinder vor und nach einer Transplantation. „Sie ist ganz wichtig, um die Lebensqualität der Kinder zu verbessern“, erklärt er. Sie birgt viele Risiken, aber einem Kind ein Jahr zu schenken, sei ganz viel.“

Dieter Porschen, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, findet, dass Neuss durch die Nähe zu Düsseldorf sehr gut aufgestellt ist. „Krefeld hat die gleichen Chancen. Eine vorausschauende Gewerbeflächenpolitik müssen wir noch entwickeln.“ Er spricht sich für ein interkommunales Gewerbegebiet Krefeld, Willich, Meerbusch aus. Damit der Eiserne Rhein nicht vorbei rauscht plädiert Porschen für eine Wertschöpfung durch den geplanten Ausbau des Hafenbahnhofs Linn. Und noch eine klare Ansage: „Ob groß oder klein, P&C kommt.“

Birgit August, die Vorsitzende des Kinderschutzbundes, ist Ehrenamtlerin. „Unsere Arbeit ist vielfältig: „Wir sehen Kinder, die nicht wissen, was Recht ist.“ Sie wünscht sich: „Ich möchte, dass jeder Mensch den Menschen um sich herum mehr Aufmerksamkeit schenkt. Viele Dinge kann man erkennen, wenn man die Augen aufmacht.“

Mit dem Sport und Rüdiger Noack als sportlichem Berater der Krefeld Pinguine geht die Talkrunde zu Ende. Sein Leben gehört dem Eishockey, seitdem er 1963 begann, für Dynamo Weißwasser zu spielen. Er hat damit zu einer Zeit begonnen, als sich drei Kinder noch ein Paar Schlittschuhe teilten, und er ist überzeugt: „Der KEV kommt in die Playoffs.“

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