Telefonaktion: Hilfe für Frauen mit starken Regelschmerzen

Die Endometriose als Krankheit ist wenig erforscht. Ärzte zeigen Behandlung auf.

Krefeld. Viele Frauen kennen die Unterleibsschmerzen vor und während der Menstruation. Manchmal sind sie so unerträglich, dass der Alltag zur Qual wird und auch das sexuelle Zusammenleben mit dem Partner keinen Spaß mehr macht. Nicht immer liegt den Beschwerden ein ernsthafter medizinischer Befund zugrunde. In manchen Fällen steckt jedoch eine noch wenig erforschte Krankheit dahinter: die Endometriose. Sie ist eine chronische Wucherung der Gebärmutterschleimhaut.

Unregelmäßige Regelblutungen oder sogar Kinderlosigkeit können die Folge dieser Krankheit sein. Denn die Wucherung, die bis in den Bauchraum vordringt und während der Menstruation besonders schmerzhaft ist, kann eine Schwangerschaft verhindern. In Deutschland haben erwiesenermaßen etwa zwei Millionen Frauen Endometriose. Die Mediziner gehen von einer sehr viel höheren Dunkelziffer aus.

Vier Ärzte des Helios-Klinikums werden den Frauen bei der Telefonaktion der Westdeutschen Zeitung Aufklärung und Beratung bieten. Sie findet am kommenden Mittwoch zwischen 17 und 18.30 Uhr statt. Folgende Mediziner stehen mit ihrem Fachwissen zur Verfügung: Prof. Michael Friedrich, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe; Prof. Martin Friedrich, Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie; Privatdozent Dr. Christoph Wullstein, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie und Dr. Darius Salehin, der Leiter des Endometriose-Zentrums.

„Grundlage einer guten, wirksamen Therapie ist eine möglichst genaue und umfassende Diagnostik“, erläutert Michael Friedrich. „Wir können mit einer neuen Untersuchungsmethode, der Diagnostischen Autofluoreszenz-Endoskopie (DAFE), weit präziser als bisher feststellen, ob eine Patientin an der tückischen Krankheit leidet und wie weit sie sich im Uterus der Frau bereits ausgebreitet hat.“

Bisher werde bei Verdacht auf Endometriose eine Bauchspiegelung durchgeführt und der Bauchraum mit normalem, gelbem Licht ausgeleuchtet. Das geschulte Auge erkenne auf diese Weise große Endometrioseherde, die anschließend operativ entfernt werden. „Erst mit dem DAFE-System können aber die gesamte Ausdehnung der Krankheit und sogar kleinste Krankheitsherde sichtbar gemacht werden, die mit normalem Licht nicht erkennbar sind. Das Gewebe wird mit blauviolettem Licht bestrahlt.“

Der Trick: Das krankhaft veränderte Gewebe „strahlt zurück“ und verrät durch rötliches Leuchten, der Auto-Fluoreszenz, seine Lage im Uterus. Dieses Gewebe wird dann operativ entfernt.

„Die Erkennungsrate von Endometriose steigt durch diese Methode um 50 Prozent. Das bedeutet einen großen Fortschritt für die Therapie dieser Krankheit“, sagt Friedrich.

„Viele Patientinnen haben bereits von der neuen Untersuchungsmethode profitiert. Denn nun können noch mehr und auch kleinere Krankheitsherde aufgespürt werden, die Chancen der Patientinnen für eine problemlose Schwangerschaft steigen, der Fötus hat genügend Platz, sich einzunisten und kann sich gesund entwickeln.“

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