Trinkwasserröhren: Über den neuen Leitungen wächst bald Gras

Die Trinkwasserröhren sind nach 15 Monaten Bauzeit verlegt — lange Pausen gab’s zum Schutz von Amphibien.

Krefeld. Über der neuen Trinkwasser-Transportleitung wird ab Ende dieses Monats das Gras wachsen. Denn dann soll alles fertig und der Mutterboden wieder gleichmäßig verteilt sein. Dass die Arbeiten zwischen dem Wasserwerk In der Elt und der Anschlussstelle an der Rembertstraße 15 Monate und damit ziemlich lange gedauert haben, liegt am sensiblen Gelände. Ein großer Teil der Leitung wurde durch so genanntes Flora-Fauna-Habitat Schutzgebiet verlegt. Hier leben Molche und Kröten.

„Mit der neuen Leitung wollen wir gewährleisten, dass den Krefeldern jederzeit Trinkwasser in ausreichender Menge und bester Qualität zur Verfügung steht“, sagt Michael Rögele, Leiter der SWK-Aqua. Bisher habe hierzu eine Leitung aus den 60er Jahren gedient, die reparaturanfällig und weniger leistungsfähig sei. Probleme daran hätten nur mit Schwierigkeiten beseitigt werden können. Mit zwei parallelen Transportleitungen seien Reparaturen kein Problem. „Die neue hat einen Durchmesser von einem halben Meter.“

Ab der Rembertstraße wird das Trinkwassernetz gespeist und zum einen über eine Länge von rund 3,3 Kilometern über die Glockenspitz bis zum Sprödentalplatz in Richtung Westen transportiert. Zum anderen wird das Trinkwasser parallel zur A 57 über 2,2 Kilometer bis zur Emil-Schäfer-Straße nach Norden geleitet.

3,2 Kilometer Länge hat die Transportleitung vom Wasserwerk am Elter Schützenweg bis zur Rembertstraße/Ecke Rheinbabenstraße. „Für den Schutz des betroffenen Flora-Fauna-Habitat-Gebietes haben wir unzählige Besprechungen mit Unterer Landschaftsbehörde, Landschaftsbeirat und Umweltausschuss geführt“, berichtet Oliver Heising, SWK-Setec.

In diesem Bereich leben Kamm-, Berg- und Teichmolche und seltene Krötenarten. Damit ihre Wanderungen nicht gestört wurden, durfte von Februar bis September nicht oder nur punktuell gebaut werden. Außerdem wurden Fangzäune entlang des 2,7 Kilometer langen Baustellengrabens errichtet. Fast täglich kam ein Vertreter der Unteren Landschaftsbehörde zur Kontrolle.

Insgesamt hätten diese Maßnahmen samt Gutachten und artenschutzrechtlichen Prüfungen rund 125 000 Euro gekostet. „Darin enthalten ist auch ein neuer Amphibienteich zum Zweck des ökologischen Ausgleichs. Wir haben ihn auf dem Gelände in der Nähe des Wasserwerks angelegt“, sagt Oliver Heising.

Rund 130 Meter der Leitung wurden grabenlos verlegt. „Das heißt, die Leitung wurde durch die Erde gepresst“ berichtet Projektleiter Marcus Stelten. „Dies erfolgte an der Rheinbabenstraße am Eisenbahntunnel, unter dem anliegenden Graben, den Gleisen und der Ossumer Straße.“ Danach ist Richtung Kurkölner Straße nur noch der knapp drei Meter breite Baugraben sichtbar, bis bald Gras darüber gewachsen ist.

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