Trödelmarkt auf dem Sprödentalplatz: Geld sitzt nicht mehr so locker

Der Trödelmarkt erfreut sich bei Besuchern großer Beliebtheit. Die Händler sind nicht alle so zufrieden.

Krefeld. Wenn altersschwache Stofftiere, antike Karaffen und alte Kostbarkeiten den Sprödentalplatz beherrschen, lädt Kitsch, Kunst & Co. zum Stöbern ein. Zum ersten Mal in diesem Jahr strömten am Samstag eingefleischte Trödler aus Krefeld, dem Niederrhein und der Niederlande zum großen Markt auf dem Sprödentalplatz.

Doch so wie das Wetter, ist auch die Stimmung unter einigen Verkäufern getrübt. Susanne Holzüter ist unzufrieden, sie bezieht schon seit zwölf Jahren mit altem Kinderspielzeug und anderem Trödel einen Platz auf dem Markt: „Ich muss leider sagen, dass sich der Markt im Laufe der Zeit verschlechtert hat, die Menschen wollen nicht mehr so viel Geld ausgeben, das sieht man auch an den Einnahmen. Heute habe ich noch nicht einmal die Standgebühr eingenommen“, beklagt sich die Krefelderin.

Gründe dafür sieht sie im trüben Wetter und mangelnder Werbung für den großen Trödelmarkt. „Es ist wirklich schade, dass der Mark jetzt sogar sechs Mal im Jahr stattfindet, er ist dann nichts Besonderes mehr. Viele potenzielle Kunden, sagen sich dann, dass sie vielleicht beim nächsten Mal etwas Besseres finden“, ergänzt Holzüter.

Diese Meinung teilen auch einige ihrer Trödlerkollegen, die mit bedrückter Miene hinter ihren Ständen frieren. Gut gelaunt sind jedoch die Besucher, die über den Sprödentalplatz schlendern und nach Schnäppchen Ausschau halten.

Die rund 40 000 Besucher haben von 7 bis 17 Uhr die Möglichkeit, begehrte Stücke zu erlangen, und da das Osterfest vor der Tür steht, wecken auch bunte Hasen und Osterdekoration das Interesse der Trödelliebhaber. Solche glitzernden Frühlingsboten findet man unter anderem am Stand von Ulrike Forstrenter, die selbstgemachten Schmuck, Filzdeko und Trödel verkauft.

Die Krefelderin bezieht seit sechs Jahren immer den selben Stand: „Für mich lohnt sich das Geschäft, besonders die Dekorations- und Schmuckartikel sind begehrt, würde ich aber nur Trödel verkaufen, wäre es schwer, Gewinne zu erzielen“, gesteht sie. Allerdings ist sie der Meinung, dass das Geschäft im Laufe der Jahre immer schwieriger wurde und die Leute nicht mehr so kauflustig sind wie früher.

Kindersachen sind ein Verkaufsrenner für die Besucher Auffällig ist jedoch, dass besonders Kindersachen bei den Besuchern ein Verkaufsschlager sind. Katrin Maaßen schleppt mit ihrem Partner stolz zwei große Taschen und einen Kinderschubkarren: „Da wir in drei Wochen unser Baby erwarten, haben wir den Trödelmarkt genutzt, um einige Sachen fürs Kind zu kaufen. Ich bin echt zufrieden, es hat sich preislich wirklich gelohnt“, schwärmt die werdende Mama.

Auch Tina Müller-Boenigk hat so einige Schnäppchen für ihre siebenjährige Tochter Lara ergattert: „Ich habe drei Bücher für je zwei Euro gekauft, die bekommt man im Geschäft nicht für diesen Preis“, erklärt die Mutter. Viele der Besucher, die über den Sprödentalplatz spazieren, gehen nicht mit leeren Händen nach Hause, irgendein Schnäppchen findet sich an einem der rund 900 Stände immer.

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