Tumult am Theaterplatz

Eskalation bei Einsatz — weitere Zeugen sollen Klarheit bringen.

Krefeld. Weil ein Krefelder (44) sich im Mai 2011 auf dem Theaterplatz nicht von Ordnungsbeamten der Stadt durchsuchen lassen wollte und Widerstand leistete, fand er sich gestern vor dem Amtsgericht Krefeld auf der Anklagebank wieder. Die Beamten waren durch einen Streit in der „Szene“ auf dem Platz aufmerksam geworden und wollten überprüfen, ob Axel F., wie eine Zeugin behauptet hatte, eine Waffe bei sich trug.

Dabei soll der Angeklagte die Hand des Ordnungsbeamten weggeschlagen haben. Der Mann wurde dann unter Gegenwehr auf dem Boden fixiert und mit Handschellen gefesselt.

„Die haben sich auf mich gestürzt“, erklärte der Angeklagte. Er habe lediglich eine Spielzeugpistole mit sich geführt. Doch bei der sichergestellten Waffe handelte es sich um eine Gaspistole. Außerdem hatte der Mann noch eine 40 Zentimeter lange Metallfeile in seiner Jacke.

Die Beamten erklärten, F. sei alkoholisiert, sehr aggressiv und unkooperativ gewesen. Er soll einen Ordnungshüter bespuckt und ihm mit den Worten gedroht haben „Ich mach dich platt“.

Wie es zu dieser Eskalation kam, wollte der Richter klären. Hätten sich die Beamten vielleicht zu forsch verhalten und dem Angeklagten zu wenig Zeit gelassen, ihren Aufforderungen Folge zu leisten? Mit auf der Anklagebank saß ein weiterer Krefelder (38), der immer wieder versucht haben soll, an die Handschellen seines Freundes zu gelangen. Erst nach mehrfacher Aufforderung durch die Beamten ließ er sich davon abbringen. „Er hat nicht eingegriffen und wurde nicht körperlich“, erklärte sein Anwalt. Es bedarf weiterer Zeugen, um die Sache vollständig aufklären zu können. „Das ist mir noch ein bisschen dünn“, sagte der Richter.

Im November oder Dezember soll erneut verhandelt werden.

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