Verseidag-Areal soll zu einem Krefelder Leuchtturm werden

Unter dem Slogan „Bauhaus trifft Business“ will Wolf-Reinhard Leendertz in das ehemalige Firmengelände an der Girmesgath fünf Millionen Euro investieren.

Krefeld. Es soll ein Leuchtturmprojekt für den Nordwesten der Stadt werden. Das Ausrufezeichen dafür soll der weltberühmte Bauhausarchitekt Ludwig Mies van der Rohe posthum setzen.

Mies, der auch die Wohnhäuser für die Textilbarone Esters und Lange auf der Wilhelmshofallee entwarf, hat an der Girmesgath Akzente gesetzt. Es ist der weltweit einzige Industriebau des Bauhaus-Architekten, der 1969 in Chicago (USA) verstarb. Unter seinem Namen wächst an der Girmesgath seit geraumer Zeit ein Businesspark mit dem Slogan „Bauhaus trifft Business“.

Mehr als 30 Klein- und Mittelstandsunternehmen haben dort bereits Büros und Werkstätten bezogen. Wolf-Reinhard Leendertz, Chef des Hülser Unternehmens Krahnen und Gobbers (Krago) mit 30 Mitarbeitern, ist einer von ihnen.

Der 50-Jährige ist inzwischen alleiniger Geschäftsführer der Grundstücksgesellschaft Girmesgath. Er will in das acht Hektar große Grundstück mit einer Geschäftsfläche von über 5000 Quadratmetern in den kommenden Jahren rund fünf Millionen Euro investieren.

Rund 40 Prozent des denkmalgeschützten Potenzials sei bisher vermietet, merkt Leendertz an. „Respektvoll und stufenweise möchten wir das Areal zum einzigartigen Business Park ausbauen“, erklärt er. Dazu gehöre auch Gastronomie, die im Kesselhaus und in der Kalanderhalle angesiedelt werden könnte.

Im kommenden Jahr soll die Färbereihalle saniert und die in den 70er Jahren entstandenen Hallen abgerissen werden. Auch vier der charakteristischen Shed-Dächer werden wieder in ihrem ursprünglichen Zustand zu bewundern sein. In der alten Schlichterei sollen im kommenden Jahr 1000 Quadratmeter Bürofläche entstehen.

In der Färberhalle könnten Lofts, Büros und Ausstellungshallen entstehen. Mit einer Reihe vom Mietinteressenten stehe er in Gesprächen, ist Leendertz optimistisch. Auch im sogenannten HE-Gebäude, dem Herzen des Parks, sind noch rund 500 bis 2000 Quadratmeter Büroflächen zu vermieten.

Eine ganze Etage von 500 Quadratmetern hat die Krefelder B+B-Anlagenbau kürzlich angemietet. Im Januar wird die Firma Ringfeder, bisher beheimatet auf dem Thyssen-Gelände an der Oberschlesienstraße, hier ebenfalls als Mieter hier einziehen.

An Kleingewerbetreibende denkt der Diplom-Kaufmann bei der Entwicklung der Flächen und Hallen im nördlichen Bereich an der Weyerhofstraße. Leendertz: „So schaffen wir für Unternehmen, die einen repräsentativen Standort suchen, ebenso wie für kleinere Firmen ein attraktives Angebot mit einer einzigartigen und geschichtsträchtigen Umgebung.“

In den nächsten drei Jahren hofft der Unternehmer mit einer Auslastung von rund 80 Prozent bei Quadratmeterpreisen, die zwischen drei Euro (Gewerbe) und 14 Euro (Büros) liegen werden.

Günter Nauck, Geschäftsführer bei Gamma, der Nachfolgegesellschaft der Verseidag, rückt den Plan zum Prestigeobjekt für Krefeld hoch: „Damit können wir Krefeld wachrütteln. Wir können Flagge zeigen und stolz auf unsere Stadt herabblicken.“ In Zeiten der Finanznot und Streichungen hätten diese Pläne auch mit der Entwicklung von Arbeitsplätzen, Gewerbe und Wohlstand zu tun.

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