Was wird aus dem Seidenweberhaus?

Baudezernent Linne stellt Varianten zu Abriss und Neubau sowie Sanierung vor. Entscheiden muss die Politik.

Krefeld. Die Diskussion über die Zukunft des Seidenweberhauses und des Theaterplatzes ist offiziell eröffnet. Im Ausschuss für Bauen und Wohnen hat Dezernent Martin Linne am Dienstagabend den versprochenen Sachstandsbericht der Verwaltung vorgelegt. Der enthält zwei praktikable Möglichkeiten: Zum einen ein Rück- und Neubau des Seidenweberhauses für schätzungsweise 45 Millionen Euro, zum anderen Sanierung und Umbau für rund 35 Millionen .

Linne lässt keinen Zweifel daran, dass etwas geschehen muss: „Alle Gutachter sind zu dem Ergebnis gekommen, dass das Gebäude nach 40 bis 45 Jahren entsprechend seiner baulichen und technischen Ausstattung das Zeitliche erreicht hat.“ Der Betrieb sei mit unaufschiebbaren Instandsetzungen in den nächsten Jahren in Höhe von 900 000 Euro noch bis zum Jahr 2019 möglich. Dann wachse die Gefahr unvorhersehbarer Ausfälle.

Bei beiden am Dienstag durch das Architekturbüro Reymann vorgestellten Varianten soll auch das Umfeld wie Tiefgarage und vor allem der Theaterplatz attraktiver gestaltet werden. Angedacht ist eine zusätzliche Bebauung des Platzes am Ostwall. Dort könnte entweder ein Hotel mit Kongressbetrieb mit 90 bis 100 Betten einschließlich neuer Gastronomie entstehen, eine gläserne neue Markthalle oder ein gläsernes Kulturdach für öffentliche Kulturangebote. Dafür könnte ein privater Investor gesucht werden.

Die radikalste Variante ist der Abriss und Neubau. Laut Linne biete sie die Möglichkeit, neue städtebauliche Akzente für die die nächsten Jahrzehnte zu setzen. Der Theaterplatz könnte sich durch eine andere Bebauung zur Königstraße hin öffnen und die Mediothek und das Theater ins rechte Licht rücken.

Nach ersten Schätzungen würde der Abriss rund 3,5 und ein Neubau gemäß der jetzigen Funktionsweise mindestens 41,5 Millionen Euro kosten. Dabei sei zu bedenken, dass die Tiefgaragen-Zufahrt von der Königstraße erhalten bleiben müsse und dass die Kältetechnik des Theaters derzeit aus dem Seidenweberhaus gespeist werde. Verschiedene Gestaltungsbeispiele für ein Veranstaltungs- und Kongresszentrum liegen noch aus der jüngeren Vergangenheit vor.

Bei einer Sanierung gibt es laut Linne unzählige Möglichkeiten, allein die Gebäudeaußenhülle zu verschönern. Angedacht ist hierbei, größere und hellere Zugänge zu schaffen, die Technik komplett zu sanieren, verwinkelte Gebäudeteile zurückzubauen und eine zweckmäßige und zeitgemäße Innenausstattung zu erhalten. Die Kosten hierfür werden auf 35 Millionen geschätzt. Linne hofft, dass eine Entscheidung über die Zukunft des Seidenweberhauses im nächsten Frühjahr fällt. 2016 könnte dann mit der konkreten Planung begonnen werden. Baubeginn wäre dann 2019/2020.

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