Als Maria oder Madonna: Nina tanzt in vielen Rollen

Vor zwölf Jahren leckte Nina Fischer Blut in Hollywood. Jetzt hat die 34-Jährige dort einen Manager.

Als Maria oder Madonna: Nina tanzt in vielen Rollen
Foto: NN

Krefeld. Erst ein paar Tage ist es her, da durfte sie auf der Oscar-Afterparty „Fame and Philantropy“ in Beverly Hills über den roten Teppich wandeln und die Festrede von James Cameron (Regisseur von „Avatar“) hören. Außerdem erlebte sie, wie Paris Hilton als ungeschickte DJane schließlich den Saal leerspielte. Jetzt hat der Niederrhein Nina Fischer (34) wieder, allerdings für eine überschaubare Zeit.

Als Maria oder Madonna: Nina tanzt in vielen Rollen
Foto: privat

Der Tausendsassa auf der Bühne wird Anfang Mai eine weitere Episoden-Hauptrolle als „Bea Spitzweg“ für die SAT 1-Serie „Schicksale“ in München drehen. Dann geht es auf die Interpack in Düsseldorf, wo sie zum dritten Mal in Folge für das in Willich angesiedelte japanische Unternehmen „Yamato Scale“ moderiert.

Die Krefelder erlebten die gebürtige Sauerländerin 2007 und 2009 als Sängerin auf der „Größten Straßenmodenschau“, als Nachrichtensprecherin im Kabel TV bei City Vision (2009 bis 2010), als Moderatorin bei zahlreichen Strauss-Modenschauen oder als Karaoke-Moderatorin im „Quincy“.

Ihre erste TV-Serienrolle liegt 13 Jahre zurück: Fischer spielte eine Krankenschwester in der ARD-Serie „Verbotene Liebe“. 2006 sang sie in damals gerade zwei Jahre alten Mönchengladbacher Stadion zur Saisoneröffnung der Borussia vor mehr als 50 000 Leuten. „Ich muss Geld verdienen“, sagt sie — und nimmt beinahe alles, was sie kriegen kann. Seriös aber muss es sein, darauf legt sie großen Wert.

Das 1,65 Meter große und 54 Kilogramm leichte Multitalent hat von 2002 bis 2005 eine dreijährige Schauspiel-, Tanz- und Gesangsausbildung genossen und arbeitet fleißig weiter an sich und der „american connection“. Denn die wochenlangen Aufenthalte in den Staaten und — wie im vergangenen Monat — der Unterricht in Los Angeles bei Margie Haber, speziell in Sitcom, haben ihren Preis. Sitcom der amerikanischen Machart ist das Ding von Nina Fischer.

Als sich kurz vor Jahresfrist der von ihr angeschriebene Manager bei ihr meldete, machte Nina einen Luftsprung. „Er sagte: ,Wir haben Interesse an dir’“. Und dieses Interesse könnte zur erhofften Arbeitsgenehmigung in den USA führen. Die gilt in der Regel für drei Jahre — und am Ende könnte die Green Card herausspringen. „Allein das Verfahren mit einem amerikanischen Anwalt zu betreiben, kostet 5000 Dollar.“ Derweil beteiligt sie sich an der Verlosung von unbefristeten US-Aufenthaltsgenehmigungen im Internet. Die Chance ist allerdings gering.

Los Angeles ist eine Metropole mit acht Millionen Menschen und endlosen Autostaus, „aber Beverly Hills ist ein Dorf. Da kennt jeder jeden“, stellt Nina Fischer fest. Vor allem die Deutschen, die dort Fuß gefasst haben, sind schnell auszumachen.

Solche etwa wie der Kölner aus der TV-Serie „Die Auswanderer“, der mit seinen Currywürsten mittlerweile „gute Kohle“ macht. Er besitzt inzwischen mehrere Imbiss-Trucks, die er im Franchising Subunternehmern überlässt. Irgendwann landet man auf einem der amerikanischen Oktoberfeste, bei denen Bier aus „steins“ getrunken wird, obwohl beim Original in München die Maß aus Glas ist. „Und die Kapelle spielt zwischendurch auch mal ,Sweet Home Alabama’“, sagt Nina Fischer und lacht.

Richtig dankbar ist die Wahl-Niederrheinerin Bernard Hiller, bei dem sie 2012 und 2013 studierte. „Hiller ist auch Motivationstrainer. Er gab mir den richtigen Schub, mich hauptsächlich aufs Schauspiel und auf die Vereinigten Staaten zu konzentrieren“. Ihr Ziel ist allerdings die Arbeit auf beiden Kontinenten: „Klasse wären US-Produktionen in Deutschland. Viele US-Gesellschaften drehen inzwischen in Berlin, weil es hierzulande Fördermittel gibt.“

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