Dialog Austausch zwischen den Kulturen

Das Krefelder Projekt zum Dialog zwischen Jugendlichen unterschiedlicher Religionen und Herkunft geht in die zweite Runde.

Referierten zum Auftakt der zweiten Runde des Projekts, das der gesellschaftlichen Polarisierung entgegenwirken soll (v.l.): Mehmet Demir, Talha Isik und Mesut Akdeniz.

Referierten zum Auftakt der zweiten Runde des Projekts, das der gesellschaftlichen Polarisierung entgegenwirken soll (v.l.): Mehmet Demir, Talha Isik und Mesut Akdeniz.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Krefeld. Anfangs sah Turan Yildirim (20) das Projekt Jugend.Dialog.Religionen@Krefeld skeptisch. „Vieles wird da nicht klappen und praktisch wird wohl auch nichts gearbeitet“, meinte der angehende Student der Germanistik und Sozialwissenschaft. Doch nach den ersten beiden Modulen des Projektes ist er positiv überrascht und auch sehr motiviert, im zweiten Teil weiter mitzumachen. Obwohl das für ihn nicht leicht zu organisieren ist, da er bald mit seinem Studium in Siegen anfängt.

Auch Taibe Karaman (19) muss ihr Engagement für den Dialog demnächst mit dem Studienbeginn in Bochum auf die Reihe bringen. Sie wird für das Lehramt (Germanistik und Literaturwissenschaft) studieren. Damit sind die beiden schon prädestinierte Multiplikatoren für Fragen und Alltägliches zu interkulturellen Begegnungen.

Taibe ist bereits in ihrer Moscheegemeinde aktiv und bedauerte es, dass sie von den anderen Gemeinden kaum etwas erfuhr. „Die anderen kennen zu lernen, war meine erste Erwartung“, sagt Taibe. Für sie ist es das Hauptziel, Kontakte zu knüpfen, „um mal mehr in der Gemeinde, auch für kommende Generationen, erreichen zu können.“ Dabei denkt sie zum Beispiel daran, dass sie auch Kontakte zu jüdischen und christlichen Gläubigen hat, um direkte Gespräche miteinander initiieren zu können. Der Austausch zwischen den Kulturen und die Möglichkeiten, Personen kennen zu lernen, schätzt auch Turan hoch.

Dazu wird das Projekt den derzeit zehn Teilnehmern mit dem nächsten Modul interessante Begegnungen bieten. In der Kick-off-Veranstaltung der zweiten Projekthälfte stellten Mesut Akdeniz, der Vorstandsvorsitzende der Union der türkischen und islamischen Vereine in Krefeld, und Mehmet Demir die Höhepunkte des nächsten Moduls vor. Darin sind Fahrten nach Berlin (Besuch des Bundestags, einer Synagoge und des Domes) und nach Brüssel zum Eu-ropaparlament vorgesehen.

Auf diese Weise werden die jungen Leute auch über den Krefelder Tellerrand hinausschauen und ihre Gesprächsmöglichkeiten nutzen — Taibe und Turan als Älteste in diesem Projekt sicherlich. „Jede Kultur hat etwas, was man sich zum Vorbild nehmen kann. Das ist ein Argument, sich hier zu beteiligen, mitzumachen“, sagt Taibe. Turan stimmt dem überzeugt zu.

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