Der Traum von Amerika: Autorin besucht Burg Linn

US-Autorin Catherine Ritch Guess kommt am Freitag nach Krefeld. Sie trifft sich mit Nachfahren der ersten Auswanderer.

Krefeld. Sie hat als US-Bürgerin ihre deutschen Wurzeln bis in die Pfalz zurückverfolgt, nun begibt sie sich auf die Suche nach den Spuren deutscher Amerika-Auswanderer. Die Autorin Catherine Ritch Guess wohnt im US-Bundesstaat North Carolina und besucht am Freitag Krefeld. Im Museum Burg Linn wird sie sich mit Nachfahren der 13 Familien treffen, die 1683 als erste deutsche Gruppe auswanderte, um den Traum von Amerika zu leben. Sie gründeten in Pennsylvania die Stadt Germantown.

Ulrich Buschmann aus Much, der Kulturreisen für US-Amerikaner veranstaltet, hat die ungewöhnliche Begegnung organisiert. Ritch Guess habe zunächst mit einer Reisegruppe durch Deutschland fahren wollen. „Ich habe ihr abgeraten, weil man da nicht auf ihre speziellen Bedürfnisse eingehen kann“, sagt Buschmann. Deshalb reist er nun mit der Autorin durch das Land. Eine Station wird morgen das Auswandererhaus in Bremerhaven sein. Freitagmittag geht es jedoch zunächst direkt vom Frankfurter Flughafen nach Krefeld. Buschmann: „Das ist ein Pflichtprogramm, weil die Stadt eine der relevanten Stationen für das Thema Amerika-Auswanderung ist.“

Burg-Linn-Direktor Christoph Reichmann wird den beiden Besuchern das Denkmal zeigen, das an den Anführer der 13 Krefelder Auswandererfamilien Franz Daniel Pastorius erinnert. „Ich habe mir während der Planung gedacht, dass es eine schöne Idee wäre, wenn sich Frau Ritch Guess dort mit einigen Nachfahren der hier gebliebenen Angehörigen treffen könnte“, erinnert sich Buschmann. Deshalb habe er im Telefonbuch nach den entsprechenden Nachnamen gesucht. Neun der 13 Namen machte Buschmann ausfindig, 130 Krefelder schrieb er insgesamt an. Zwei der Kontaktierten meldeten sich schließlich bei dem Reiseorganisator.

„Es wird unter anderem eine Dame dabei sein, die selbst Ahnenforschung betreibt“, sagt er. Eine weitere Frau, die als Nachfahrin infrage kommt, hat sich ebenfalls für den Besuch im Museum Burg Linn angekündigt. „Wir würden uns freuen, wenn spontan noch ein paar mehr Nachfahren dazu kämen.“

Catherine Ritch Guess möchte mit der Begegnung und ihrem Besuch in Deutschland ihre historischen Recherchen ergänzen. Sie plant, mit Hilfe der Ergebnisse Bücher zu schreiben, die in einer fünfbändigen Reihe erscheinen sollen. Buschmann: „Sie ist schon sehr begeistert und freut sich auf das Treffen.“

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