Die Artenvielfalt der Zoos kennenlernen

Der Zoo Krefeld und der Aquazoo Düsseldorf kooperieren bei der Ausbildung.

Krefeld. Ob der Krefelder Auszubildende sein Handwerk beherrscht, vermag Sandra Honigs noch nicht zu beurteilen: „Der ist ja erst einen Tag hier“, sagt sie lachend. „Aber üblicherweise“, ergänzt sie, „sind die Krefelder sehr gut.“

Honigs ist stellvertretende Direktorin des Aquazoos in Düsseldorf, der mit dem Zoo in Krefeld bei der Ausbildung der Tierpfleger kooperiert. Die Krefelder schicken ihre Lehrlinge für drei Monate nach Düsseldorf, die Düsseldorfer die ihrigen für ein Jahr nach Krefeld. Der Austausch findet jeweils im zweiten Lehrjahr statt. Diese Kooperation soll sicherstellen, dass die Auszubildenden möglichst viele Aspekte des Tierpflegerberufs kennenlernen.

„Bei uns erlernen die Azubis die Feinheiten der Aquaristik und der Terraristik“, erklärt Honigs. Dazu würden sie in den drei Monaten insgesamt drei Stationen durchlaufen: „Die Süßwasser- und die Salzwasserabteilung in der Aquaristik und die Terraristik.“ Die Auszubildenden würden sich in dieser Zeit also vor allem mit Fischen, Reptilien und Amphibien befassen. Das Insektarium hingegen mit seinen Insekten und Spinnen sei keine feste Station: „Das ist zu speziell und außerdem nicht prüfungsrelevant.“

Auch bei den wenigen Säugetieren, die es im Aquazoo gibt, würden die Krefelder nicht eingesetzt: „Davon haben die ja selber genug.“

Und vor allem diese Tiere lernen die Düsseldorfer während ihres Jahres in Krefeld kennen. Sie durchlaufen sieben Stationen: das Affenhaus, das Raubtierrevier, das Elefantenhaus, das Antilopenrevier, das Südamerikarevier, das Stelzvogelrevier und das Vogelhaus. Nur das Regenwaldhaus lassen sie aus, da die dortigen Bewohner teilweise artverwandt mit den Tieren des Aquazoos sind.

Derzeit arbeiten zwei Auszubildende aus Düsseldorf in Krefeld, im September haben sie angefangen. Ausbilder Andreas Pricken ist mit ihrer Arbeit durchaus zufrieden. Er hat generell eine hohe Meinung von den Azubis aus dem Aquazoo, obwohl ihm aufgefallen ist, dass sie manchmal einige Startprobleme haben.

Das liege daran, dass in der Terraristik und der Aquaristik eher die „Feinmotorik“ geschult werde, bei den großen Säugern aber auch manchmal die „Grobmechanik“ gefordert sei: „Wenn die hier bei den Huftieren aufschlagen, müssen die sich erst mal an die harte, schwere Arbeit gewöhnen. Außerdem sind die hier viel öfter draußen.“

Bei den Gesellenprüfungen werde aber meist deutlich, dass das Hauptziel der Ausbildungskooperation erreicht sei — nämlich zu verhindern, dass in Krefeld Generalisten und in Düsseldorf Spezialisten ausgebildet werden: „Die Noten unterscheiden sich kaum.“

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