Inliner: Sie sausen rund um Krefeld

Die Saison ist eröffnet: Einmal pro Woche treffen sich die Fun-Skater zum gemeinsamen Sport.

Krefeld. Der Asphalt vibriert unter den Rollen, verschwimmt zu einer einzelnen grauen Masse. Es ist ein frischer Aprilabend, nicht zu kalt, eher angenehm. Genau richtig, um auf acht Rollen die Krefelder Umgebung zu erkunden. Vorbei an Bauernhöfen, Wohnsiedlungen und weitläufigen Feldern. Die Fun-Skater sind unterwegs, zum ersten Mal in dieser Saison.

Carsten Klindt hat zusammen mit Eberhard Arntz, alias Ebby, wie er von den Vereinsmitgliedern genannt wird, den Verein 1999 gegründet. Seitdem heißt es jedes Jahr ab April, donnerstagabends um 18.30 Uhr: ab auf die Straße. Die Skater starten auf dem Luiter Weg in Traar, an der Rheinischen Schule für Körperbehinderte. "Der Standort ist ideal. Wir können dann praktisch vom Kofferraum direkt in die Skates”, sagt Eberhard Arntz.

Carsten Klindt, Sportlehrer

Die Umgebung von Krefeld bietet tolle Inline-Strecken. "Auf sicheren Radwegen und wenig befahrenen Landwirtschaftswegen kann auf Rollen die schöne Natur erobert, die Gesundheit verbessert und die Kondition trainiert werden”, beschreibt Arntz. Geskatet wird in verschiedenen Gruppen auf Strecken zwischen 11 und 40 Kilometern.

Sportlehrer Carsten Klindt geht im Winter joggen, doch sobald es draußen wärmer wird, ziehen ihn die Inline-Skates förmlich an: "Den besonderen Kick bekomme ich nur beim Skaten. Es ist einfach nur ein tolles Gefühl mit drei Mann hintereinander im Windschatten zu fahren. Man kriegt an die 30 km/h drauf”, sagt er. Durch seine Tochter hat der 64-jährige "Ebby” die Liebe zum Inliner-Sport entdeckt. "Nicole hat es zusammen mit einer Freundin gemacht und war danach so begeistert, dass sie zu mir nur meinte: Papa, das musst auch unbedingt ausrobieren”, erzählt er.

Zunächst habe er sich dann Skates geliehen, hat bald darauf aber eigene bekommen. "In den eigenen Schuhen läuft es sich einfach am besten”, sagt der Badminton-Trainer. Er war sein Leben lang sportlich aktiv, hat in seiner Jugend Hockey und später während seiner Zeit bei Thyssen-Krupp in der Fußballmannschaft gespielt.

Vom Luiter Weg aus geht es vorbei am Golfplatz, nach Neukirchen-Vluyn und wieder zurück. Rund 25 Kilometer lang ist die Strecke. Nach eineinhalb Stunden Fahrt fühlt man sich, als hätte man auch im Winter nicht mit dem Skaten aufgehört.

Jürgen Wirtz skatet seit zehn Jahren und ist zum ersten Mal beim Treff. Er trainiert für den Duisburger Marathon. "Ich möchte einfach mal die 42Kilometer durchlaufen." Er überholt die Gruppe, denn er hat noch einiges vor sich. Das sei schon eine Erfahrung wert, sagt sein Skater-Kollege Arek Krutzek. Er ist eher zufällig zum Skaten gekommen, aber schon seit letztem Jahr dabei.

Den Fun-Skatern geht es nicht um Kilometer oder Geschwindigkeit. Lehrerin Silke Lethen sagt: "Das Schöne am Treff ist, dass er ungezwungen ist. Wenn ich Zeit habe, kann ich mitfahren."

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