Jens Könen designt die Frittenbude der Zukunft

Der Krefelder Jens Könen hat sich in seiner Diplomarbeit Gedanken darüber gemacht, wie ein Imbiss-Restaurant in der Zukunft aussehen könnte.

Krefeld. Frittenbuden haben ihren eigenen Charme. Der Bodenbelag ist „braune Fliese“, die Möblierung „Eiche rustikal“. Auf dem Tisch liegen Häkeldeckchen unter Tonkrug-Vasen mit verstaubten Plastikblumen neben dem Bierdeckelhalter.

Die bunte Beleuchtung der Spielautomaten ist hektisch und deren Melodie untermalt das monotone Geräusch des blubbernden Frittier-Fetts. Und die leeren Krautsalat-Eimer in der Ecke.

Diese Beschreibung der einschlägigen Curry-Wurst-Häuser stammt von Jens Könen. Der Krefelder hat sich aus zweierlei Gründen in den Pommes-Buden gut umgesehen. Der Designer hat „Die Frittenbude der Zukunft“ in seiner Diplomarbeit an der Hochschule Münster, Schwerpunkt Corporate Design, zum Thema gemacht.

Darüber hinaus könnte Könens Schwester Inga als mögliche spätere Betreiberin davon profitieren. Die Köchin hat eine zwölfjährige Erfahrung in den Küchen von „Sternetempeln“ wie „Zur Traube“ in Grevenbroich oder dem Düsseldorfer „Im Schiffchen“ gesammelt.

„Wir möchten ein neuartiges ,Imbiss-Restaurant‘ mit Produkt nostalgischem Bezug werden, mit der Option auf Expansion, sprich: hin zur Kette.“ Das heißt: Pommes und Currywurst wird es auch weiterhin geben, nur mit einem anderen Anspruch auf deren Inhalt und der Atmosphäre drum herum.

Das Angebot soll hochwertig sein aber nicht luxuriös. Dies könne der Beginn einer besonderen Marke sein, sagt der 30-Jährige. Bisher sei diese Frittenbude der Zukunft jedoch nur fiktiv.

In und für seine Arbeit schickt Könen „Herr Kömmlich“, den Pommes-Buden-Besitzer, auf den Weg. Er heißt mit „bürgerlichem“ Namen „B. Kömmlich“. Könen: „Es ist leicht zu erkennen, dass dies ein Wortspiel ist. Neben den guten Imbissprodukten mit eigener Rezeptur möchten wir eine sowohl hochwertige als auch humorvolle Markendarstellung mit individueller Note erstellen.“

Für „Herr Koemmlich“ bedeutet dies, dass beispielsweise die Pommes selbst geschält, blanchiert, gestiftet und frittiert sein werden. Es heißt aber auch, dass die Logo-Gestaltung auf Plakaten, Speisekarten, Verpackungen und Fritten-Schälchen in Farbe und Schrift komplett durchdacht ist. „Das appetitliche Braun steht beispielsweise für knusperige, naturbezogene Kartoffelstäbchen.“

Dass alles „echt“ ist, zeigt die Speisekarte. Es gibt „echt“ Bier, „echt“ Schnitzel und „echt“ Salat. Sogar die Soßen, die selbst hergestellt werden, sind zum Mitnehmen und „echt“ gratis.

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