Serie Doppelter Abijahrgang: Verschärfte Jagd auf Noten

Kim Auth und Linda Großhans machen im nächsten Jahr ihr Abitur. Kim nach zwölf, Linda nach 13 Jahren Schule.

Krefeld. Der Endspurt beginnt schleichend. Noch fünf Monate gehen Kim Auth und Linda Großhans zur Schule. Am 22. März ist endgültig der letzte Unterrichtstag für die beiden Abiturientinnen. Danach betreten sie das MSM-Gymnasium in Fischeln nur noch für die Prüfungen.

Kim sieht als eine der ersten Zwölfer-Absolventinnen (G8) dem Ende mit gemischten Gefühlen entgegen. „Es ist bestimmt seltsam, nach acht Jahren MSM plötzlich keinen Unterricht mehr zu haben“, sagt sie. Aber natürlich überwiegt trotz des Turbo-Abis die Freude.

Vor den Herbstferien ging es noch auf Studienfahrt nach Barcelona. „Die Stadt ist wunderschön“, schwärmt die 17-Jährige. Die Leistungskurs-Klausuren (Französisch und Mathematik) waren geschrieben, und sie konnte noch einmal durchatmen. Die zwei Wochen Ferien hat Kim „ein bisschen“ zum Lernen genutzt. Die anstehenden Klausuren in Physik und Erdkunde bringen sie schnell wieder zurück in den Ernst des Schülerlebens.

Ein wichtiges Zeugnis hält Kim seit dieser Woche in den Händen. Nach drei Jahren Chinesisch-Büffeln bekam sie das ersehnte Sprach-Zertifikat ausgehändigt. „Von etwa 8000 chinesischen Schriftzeichen beherrsche ich gerade mal 500“, lacht Kim. Die Prüfungskommission konnte sie jedenfalls vollends von ihren Fähigkeiten überzeugen. „Vielleicht kann ich meine Sprachkenntnisse für Bewerbungen gut gebrauchen“, hofft sie.

Obwohl sie ein Jahr mehr Muße hatte, ist Stufe 13 für Linda Großhans kein Zuckerschlecken. Auch der G9-Jahrgang geht jetzt verschärft auf die Noten- oder vielmehr Punkte-Jagd für das Reifezeugnis. Die erste Klausurenphase hat Linda bereits absolviert. „Es lief gut“, atmet sie auf. Lindas Studienfahrtziel war das schottische Edinburgh. Trotz vieler kultureller Highlights bleibt ihr die nächtliche Gruseltour über den Friedhof am längsten in Erinnerung. Englisch ist einer von Lindas Leistungskursen. Vor zwei Jahren und in diesem Sommer verbrachte die 18-Jährige ihre Ferien im kanadischen Calgary. Ehrenamtlich arbeitete sie dort bei dem weltberühmten Rodeo-Event und perfektionierte ganz nebenbei ihre Sprachkenntnisse.

Die Fotos für die Abiturzeitung sind bereits im Kasten. „Wir haben uns genauso aufgestellt wie auf dem Gruppenfoto in der fünften Klasse“, erzählt Linda. Auf dem aktuellen Foto sind große Lücken. Von anfangs über 30 Schülern haben viele die Schule gewechselt. „Von den Jungs sind heute nur noch fünf da“, wundert sich Linda. Bis zur zweiten Klausurenphase Mitte November bleibt noch ein wenig Zeit. Obwohl der Druck steigt, wirkt der doppelte Abi-Jahrgang im Schulalltag recht entspannt.

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