Amprion: Prüfungsergebnis erst im Frühjahr

2013 wurde 380KV-Freileitungsausbau gestoppt. Umweltverträglichkeit wird untersucht.

Symbolbild

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Foto: Archiv

Krefeld. Vor einem Jahr hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig den Ausbau der 380-KV-Hochspannungsleitung in Krefeld untersagt. Vorläufig. Netzbetreiber Amprion musste das Projekt stoppen. 17 mächtige Masten stehen bereits, sind aber ohne Leitung. Geht es nach dem Netzbetreiber, wird der Stillstand nicht von Dauer sein.

Die Bezirksregierung hatte das Projekt genehmigt, das Teil des Ausbaus des europäischen Stromleitungsnetzes ist. Krefeld klagte gegen den Netzausbau auf ihrem Stadtgebiet und bekam vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig Ende 2013 recht: In der Genehmigung fehle eine umfangreiche Umweltverträglichkeitsprüfung, in die Auswirkungen durch Lärm und andere Immissionen geprüft würden.

Die Folge: Im Frühjahr dieses Jahres gab es einen sogenannten Scoping-Termin mit allen Beteiligten. „Es muss ein komplett neues und ausführlicheres Gutachten erstellt werden“, sagt Amprion-Sprecher Andreas Preuß jetzt auf Nachfrage. Das sei in Arbeit. Er rechne mit dem Ergebnis „im ersten Quartal 2015“. Was dann geschehe? Die Unterlagen gingen auf direktem Weg zur Bezirksregierung (BR) in Düsseldorf, wo sie erneut geprüft würden, wie Sprecherin Stefanie Klockhaus mitteilt.

Ungeachtet dessen, ob die BR dann erneut grünes Licht für Amprion gibt: Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Krefeld weitere juristische Schritte unternehmen wird, sollte die Leitung in einem Teilstück nicht unterirdisch verlegt werden. Der Ratsbeschluss ist eindeutig: Die Verwaltung soll alles tun, um zu verhindern, dass der Netzbetreiber seine 380-KV-Leitung komplett als Freileitung über das Krefelder Stadtgebiet führt.

Eigentlich war das Ergebnis der Umweltverträglichkeitsprüfung in diesem Jahr erwartet worden. In Preuß’ Augen ist die Dauer der Untersuchung jedoch „normal — wenn man einmal davon absieht, dass wir mit dem Projekt eigentlich schon fertig sein wollten“. Mit einer geänderten Prioritätensetzung im Unternehmen habe die Verzögerung nichts zu tun. „Die Leitung ist eminent wichtig für die Netzsicherheit in Deutschland.“ vlo

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