Girmesgath Business-Park wächst in neue Dimensionen

Die Sanierung des Komplexes an der Girmesgath schreitet voran. Mehr als 40 Betriebe haben sich bereits angesiedelt.

Girmesgath: Business-Park wächst in neue Dimensionen
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Wer den 110000 Quadratmeter großen Industriepark „Mies van der Rohe“ besucht, muss Zeit mitbringen. Der überwiegend im Bauhausstil des Krefelder Architekten erbaute Komplex der ehemaligen Firmen Verseidag und Flores erstreckt sich zwischen Girmesgath und Weyerhofstraße.

Dafür, dass die Mehrzahl der Gebäude eine Baustelle ist, sieht es überaus ordentlich aus. Industrie-, Färber-, Flores- und Seidenstraße sind befahrbar und zum Teil bereits mit Grün bewachsen. Die Heimendahlstraße wird gerade reaktiviert. „Wir holen damit ein weiteres Stück Geschichte nach Krefeld zurück“, sagt Eigentümer Wolf-Reinhard Leendertz. „Zwischen diesen Zugangswegen entstehen außergewöhnliche Bürolandschaften mit Loftcharakter.“

Der Geschäftsführer der Girmesgath-Immobiliengesellschaft stemmt ein gewaltiges Projekt. Nach ersten fünf Millionen Euro werden derzeit weitere neun Millionen verbaut. Der Realist spricht nicht gern über „ungelegte Eier“, möchte aber noch ein Mehrfaches der bisherigen Summe investieren. Zur Bank gehe er nur mit umsatzreifen Konzepten. Die Herausforderung der sukzessiven Sanierung des Industriekomplexes nimmt er gerne an. „Man lernt bei einem solchen Projekt, in anderen Dimensionen zu denken.“

Ein Vorteil der Vermarktung sei, dass er mit den Mietern gemeinsam die Räumlichkeiten nutzergerecht plant. Die Basis sind zumeist zehnjährige Mietverträge. In Kürze zieht er mit seiner Firma Kragotec und bis zu 40 Mitarbeitern in den Uhrenturm im eigenen Park. Dann profitiert er selbst von den moderaten Mietpreisen zwischen zehn und 15 Euro pro Quadratmeter.

Beim Rundgang dabei ist der Krefelder Architekt Georg von Houwald. „Es macht einfach Spaß, an einem solch faszinierenden Projekt beteiligt zu sein“, sagt er und erläutert, wie der Denkmalschutz und die Brandschutzrichtlinien umgesetzt werden. So wird derzeit die große Shedhalle auf dem früheren Verseidag-Gelände kernsaniert. Nur die Außenmauern mit verklinkertem Sockel und weiß getünchten Wänden sowie die Stahlträger und die Sheddach-Rahmen bleiben bestehen.

Ein spektakuläres Projekt ist ein Gastronomiebereich inmitten des Parks, der für Mitarbeiter, Besucher und Nachbarn eine Bereicherung wäre. Angedacht sind mehrere stilgerechte Lokalitäten mit Mittagstisch, Bar und Café inklusive Außengastronomie sowie eine kleine Halle für berufliche oder private Events. Vielleicht kann dort schon die nächste Fußball-WM per Public Viewing erlebt werden.

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