Currenta macht Dampf bei alten Anlagen

Da der Kraftwerksbau nach wie vor nicht beschlossen ist, arbeitet man an der Modernisierung der alten Anlagen.

Currenta macht Dampf bei alten Anlagen
Foto: Jürgen Brefort

Krefeld. Das Genehmigungsverfahren zieht sich, viele Detailfragen mussten geklärt werden. Doch in sechs bis acht Wochen hofft man im Chemiepark Uerdingen auf grünes Licht von der Bezirksregierung für die Modernisierung des alten Kraftwerkparks. Knapp 40 Millionen Euro will Currenta als Betreiber in die alten Anlagen stecken, um die Belieferung der dort ansässigen Firmen mit Dampf rund um die Uhr sicherzustellen.

Mit dem geplanten Kraftwerksneubau der Firma Trianel am Standort hat diese Investition nur indirekt etwas zu tun. Die Entscheidung zum Bau ist immer noch nicht gefallen, da die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für das Gas- und Dampfturbinenkraftwerk mit bis zu 1200 Megawatt Leistung — zum Beispiel über mögliche Förderungen — auch unter der großen Koalition in Berlin noch nicht eindeutig geklärt sind.

Die eigenen Currenta-Kessel sind zum Teil so veraltet, dass sie spätestens 2016/17 stillgelegt werden müssen. Selbst wenn das neue Kraftwerk kommt, wird es zu diesem Zeitpunkt voraussichtlich noch nicht in Betrieb sein.

Hinzu kommt, dass durch den gesetzlich verankerten Vorrang für erneuerbare Energien (EEG) das neue Gas- und Dampfturbinenkraftwerk nicht permanent laufen wird, weil entweder genug Wind, Sonne etc. vorhanden sind. Oder aber zu wenig, so dass das Kraftwerk vorrangig Strom liefern müsste. Die Firmen im Chemiepark benötigen den Dampf für ihre Produktion aber rund um die Uhr.

Deshalb hat Currenta schon vor längerer Zeit beschlossen, den Antrag zur Modernisierung der eigenen Kessel in den beiden Kraftwerken auf dem Gelände zu stellen.

Dazu sollen zwei Kohle- und zwei Gaskessel stillgelegt, zwei Gaskessel modernisiert und sieben neue Flammrohrkessel und ein Wasserrohrkessel neu entstehen. Eine Erweiterung der Kapazitäten sei damit nicht verbunden, da die neuen Anlagen kleiner sind.

Sobald die Genehmigung vorliegt, kann dann zeitnah mit dem stufenweisen Umbau begonnen werden. Details will Currenta nach Vorliegen der Genehmigung erläutern.

Der ehemalige Chemiepark-Chef Stefan Dresely hat immer betont, dass das Trianel-Kraftwerk Bestandteil dieses Energiekonzeptes sei. Currenta will die vom Stadtwerkeverbund Trianel gebaute Anlage später betreiben.

Eine reine Dampferzeugung über die eigenen Anlagen sei auf Dauer nicht wirtschaftlich. Sollte das große Kraftwerk nicht gebaut werden, bräuchte der Chemiepark eine Eigenlösung, hatte Dresely vor gut einem Jahr der WZ gesagt.

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