IHK-Bilanz: Betriebe voller Zuversicht

Die IHK-Umfrage zeigt: 2012 war für die meisten Krefelder Unternehmen ein gutes Jahr.

Krefeld. „Das Jahr 2012 war für die Krefelder Wirtschaft zufriedenstellend“, fasst Elmar te Neues, Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein, die Ergebnisse einer Analyse zusammen. Die Kammer hatte dafür eigene Erhebungen sowie Daten des Statistischen Landesamtes sowie der Arbeitsagentur ausgewertet. Demnach war die Stimmung der Krefelder Wirtschaft bis in den Spätsommer hinein gut, die Industrieumsätze waren höher als im Aufschwungsjahr 2010 und die Arbeitslosigkeit sank im langfristigen Vergleich spürbar.

Gut 85 Prozent der Betriebe bezeichneten die aktuelle Geschäftslage als gut oder befriedigend, lediglich 15 Prozent zeigten sich nicht zufrieden. Folglich nimmt der IHK-Geschäftsklimaindex, der Lage und Erwartungen zusammenfasst, für Krefeld mit 111 Punkten einen Wert an, der deutlich über dem neutralen Niveau von 100 Punkten liegt.

Gemessen an diesem Indikator, erweist sich der Großhandel (125 Punkte) als konjunktureller Spitzenreiter vor den unternehmensnahen Dienstleistern (120 Punkte). „Angesichts der Verunsicherung auf den Märkten aufgrund der Krise in der Eurozone sowie den rezessiven Entwicklungen in vielen wichtigen Exportländern zeigt dieses Ergebnis, wie robust die Krefelder Wirtschaft ist“, erklärt te Neues.

Die Wirtschaftsdaten der amtlichen Statistik zeigen jedoch auch, dass die Situation im Jahr 2012 bereits schwieriger als im Vorjahr war. Die Arbeitslosenzahl war nach Angaben der Arbeitsagentur im November um 3,4 Prozent höher als im Vorjahr.

„Allerdings ist in diesem Fall ein langfristiger Blick lohnenswert. So ist die Arbeitslosenzahl von November 2005 bis November 2012 um gut 18 Prozent gefallen“, erläutert te Neues. Dies sei auf die hohe Wettbewerbsfähigkeit der hiesigen Wirtschaft sowie die umfangreichen Reformen des Arbeitsmarktes zurückzuführen. „Die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes hat sich ausgezahlt.“

Große Risiken für ihr Geschäft sehen die Krefelder Unternehmen in einem möglichen Einbruch der Inlandsnachfrage. Für 50 Prozent der Betriebe ist dies das größte Konjunkturrisiko. „Bisher war die deutsche Konjunktur sehr robust. Bei der Frage, ob dies so bleibt, wird das Vertrauen der Märkte in den Euro eine wichtige Rolle spielen“, prognostiziert te Neues. Sorgen bereiten die hohen Energie- und Rohstoffkosten. Eine Rezession zeichne sich jedoch nicht ab: „Drei Viertel der Unternehmen rechnen für das Jahr 2013 mit gleich guten oder sogar besseren Geschäften als in diesem Jahr.“

Positiv bewertet die IHK die Entscheidung der Politik, die Sätze der Grund- und Gewerbesteuer stabil zu halten. „Ansiedlungserfolge wie der des dänischen Logistikers DSV resultieren aus der Wettbewerbsfähigkeit des Standortes und dazu trägt insbesondere ein niedriger Gewerbesteuerhebesatz bei.“ Mit einem Gewerbesteuerhebesatz von 440 Punkten weist Krefeld neben Düsseldorf den niedrigsten Wert aller kreisfreien Städte in NRW aus.

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