Neue Berufe: Ein Kaufmann für die Fitness

Das Berufskolleg Vera Beckers bietet zwei neue Ausbildungsberufe an.

Krefeld. "Das ist genau der richtige Beruf für mich, weil ich sportlich und kontaktfreudig bin und gerne mit Menschen arbeite", schwärmt Christoph Beuth im Fitness-Studio Be Fit am Badezentrum in Bockum.

Dort findet der praktische Teil seiner dualen Ausbildung statt: vormittags oft mit kaufmännischer Verwaltungsarbeit und Kundenakquise sowie ab nachmittags mit der Unterstützung der Fitness-Sportler beim Training.

Die Theorie erfolgt im Berufskolleg Vera Beckers, zwölf Stunden pro Woche. In drei Jahren wird der 24-Jährige seine Ausbildung abschließen.

"Seit 2001 sind die neuen Berufsbilder zugelassen. Inzwischen haben sie sich soweit herumgesprochen, dass die Stadt Krefeld den Antrag zur Ausbildung gestellt hat, den wir als erster Bildungsträger am Niederrhein wahrnehmen", erläutert Schulleiterin Hedwig Schomacher das offizielle Prozedere.

Die Aufnahme der beiden neuen Berufsbilder in das Programm Sport und Gesundheit sei für das Berufskolleg kein Problem gewesen, weil die kaufmännische Kompetenz in Volks- und Betriebswirtschaftslehre ebenso vorhanden sei wie die im Gesundheitsbereich und mit 19 Fachlehrern auch im Leistungssport. Eine ständige Weiterbildung der Lehrkräfte sei ohnehin selbstverständlich.

"Ein bestimmter Schulabschluss ist zwar nicht vorgeschrieben, aber ein Realschulabschluss sollte es zumindest sein", empfiehlt Hans-Jörg Ballhausen - allein schon, weil die Kunden eines Fitness-Studios zum Beispiel einen etwas älteren Mitarbeiter erwarten, der über Autorität und Selbstbewusstsein verfügt und als Berater akzeptiert wird.

Das könne ein 16-Jähriger kaum leisten, so der Abteilungsleiter des Berufskollegs. Bei Kundendirektkontakt sei ein überzeugender Auftritt unabdingbar. Das gelte für beide neuen Berufe.

Der Gesundheitskaufmann strebe eher eine Karriere in Krankenhäusern, großen Arztpraxen oder Reha-Zentren an, der Sport- und Fitnesskaufmann in Sportzentren, Studios oder Wellness-Einrichtungen.

Inzwischen gebe es viele Bewerber mit Fachhochschul- und allgemeiner Hochschulreife, die die neuen Berufe als Alternative zu einem Hochschulstudium sehen.

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