Rheinhafen stellt Arbeiten am Ausbau des Hafenbahnhofs ein

Das Eisenbahn-Bundesamt hat angekündigt, das 50-Millionen-Projekt finanziell nicht zu unterstützen.

Krefeld. Schlechte Nachrichten für den Krefelder Rheinhafen: Das geplante Transterminal Krefeld (TTK) im Linner Hafenbahnhof wird vorerst nicht kommen. Noch ist der offizielle Bescheid des Eisenbahn-Bundesamtes (EBA) beim der Krefelder Hafenverwaltung nicht eingegangen. Die Geschäftsführer des Krefelder Rheinhafens, Sascha Odermatt und Elisatbeth Lehnen, sind vom Eisenband-Bundesamt aber vorab informiert worden, dass eine Förderung des Transterminals derzeit nicht möglich sei.

Dabei gab es bisher positive Signale für das Projekt, das parallel zur vorhandenen Bahnstrecke Duisburg-Köln auf dem 200 000 Quadratmeter großen Areal des Linner Hafenbahnhofs vier jeweils 690 Meter lange Umschlaggleise (Bahn — Schiene) vorsah. Kosten des Projektes, mit dem der Krefelder Hafen in die erste Liga der Hauptumschlagplätze in Deutschland für Güter aufrücken wollte: rund 50 Millionen Euro.

Der Krefelder Rheinhafen hatte sich einen nicht zurückzuzahlenden Zuschuss in Höhe von rund 34 Millionen Euro erhofft. Maximal sind als Förderung 80 Prozent möglich. Drei Gutachten aus den Jahren 2010, 2012 und 2013 hatten dem Projekt eine grundsätzliche Fördermöglichkeit attestiert. Rund 2,35 Millionen Euro sind bereits in die Planung geflossen.

Jetzt die Kehrtwende: Das EBA hatte zur Prüfung des Antrages ein neues, viertes Gutachten in Auftrag geben. Derselbe Prüfer kommt jetzt zu dem gegenteiligen Ergebnis: Derzeit sei kein ausreichender Bedarf für eine zusätzliche Umschlaganlage im Großraum Duisburg nötig. Die vorhandenen Kapazitäten würden ausreichen. Ein Bedarf werde frühestens für das Jahr 2022 gesehen. „Das Eisenbahn-Bundesamt hat nun angekündigt, sich dem Ergebnis der Gutachter anzuschließen und dass für den aktuellen Förderantrag ein Ablehnungsbescheid zu erwarten sei“, sagt Hafen-Chef Sascha Odermatt. Mit der offiziellen Zustellung rechnet er erst im Januar.

Der Aufsichtsrat des Krefelder Rheinhafens hat am Montagabend beschlossen, die Arbeiten am Transterminal vorerst einzustellen. „Wir können die neue Position des EBA nicht nachvollziehen und befinden uns in Gesprächen. Wir sind auf deren Argumente sehr gespannt. Daher benötigen wir jetzt schnellstens Einblick in das Gutachten und den abschließenden Bescheid des EBA, um den Inhalt zu analysieren und die nächsten Schritte festzulegen“, erklärt Odermatt das weitere Vorgehen. Es werde dann geprüft, welche Rechtsmittel gegen den Bescheid möglich sind.

Es gebe auch eine gute Nachricht: „Das Jahr hat sich für den Hafen positiv entwickelt. Wir erwarten, dass wir das Geschäftsjahr mit einer Schwarzen Null abschließen“, sagt der Hafen-Chef.

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