Denn schon seit einem halben Jahrhundert produziert Bayer diese zentrale Komponente für hochwertige Schaumstoffe, die praktisch überall im modernen Leben verwendet werden.

Seit 1965 wurden am Standort mehr als fünf Millionen Tonnen MDI hergestellt. Die Tendenz ist weiter steigend, heißt es bei Bayer Material-Science. Mittlerweile habe die Produktionsanlage nach mehreren Ausbauten und Modernisierungen eine Kapazität von 220 000 Tonnen pro Jahr.

Die MDI-Produktion in Uerdingen ist mit ihren derzeit 250 Beschäftigten der älteste Betrieb für dieses Produkt bei Bayer Material-Science. Produziert wird es in einem nach Angaben des Unternehmens „sicheren und hocheffizienten Verfahren“.

Auch die Vorprodukte, die für die Herstellung von MDI notwendig sind, werden im Werk erzeugt. Das Know-how aus Uerdingen ist weltweit gefragt — mehrfach reisten Mitarbeiter nach China, um Kollegen in Shanghai bei der Inbetriebnahme der dortigen Großanlage und bei Wartungen zu unterstützen.

MDI braucht man, um Polyurethane herzustellen. Wegen seiner Strapazierfähigkeit, des geringen Gewichts und der hohen Dämmleistung ist das Material geeignet für unterschiedlichste Anwendungen. Als weicher Schaumstoff finden sich Polyurethane unter anderem in Matratzen, Möbeln und Autositzen.

Als Hartschaum isolieren sie Gebäude und Kühlgeräte. Schon mit zirka 400 Kilogramm MDI kann die Fassade eines durchschnittlichen Einfamilienhauses nach heute üblichen Standards gedämmt werden.

Die Nachfrage nach Polyurethan ist laut Bayer Material-Science in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Für die Zukunft werde weiteres Wachstum erwartet. Daher würden MDI und der Betrieb in Uerdingen „eine unverändert wichtige Rolle spielen“.

Dass Bayer Material-Science seit Dienstag unter dem Namen Covestro rechtlich und wirtschaftlich eigenständig geworden ist, habe keine Auswirkungen auf die Produktion und das Material. „Der Name des Unternehmens mag sich ändern, die Qualität des Produktes aber nicht“, sagt Abteilungsleiter Stephan Klein.