Braunkohle adé? IHK warnt: Strommarkt-Pläne gefährden Arbeitsplätze

Auch Jobs in verbrauchsintensiven Industrieunternehmen seien in Gefahr.

Krefeld. Das aktuelle Eckpunktepapier des Bundeswirtschaftsministeriums zum Strommarkt kritisiert der Industrie- und Umweltausschuss der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein und hat jetzt eine entsprechende Resolution verabschiedet. Das Unternehmergremium befürchtet, dass durch die aktuellen Pläne „die Belastungen für die vor allem in unserer Region angesiedelten Braunkohlekraftwerke zu groß werden“, heißt es .

Die Pläne des Ministeriums sehen vor, für Kraftwerke, die älter als 20 Jahre sind und deren Kohlendioxid-Ausstoß oberhalb einer bestimmten Grenze liegt, eine zusätzliche Klima-Abgabe einzuführen. Das Ministerium erwartet davon eine sukzessive Reduktion der kohlendioxid-intensiven Stromproduktion.

Aus Sicht der Unternehmen führt dies jedoch nicht nur dazu, dass diese Anlagen nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden könnten und endgültig abgeschaltet werden müssten. Die Mitglieder des Gremiums gehen auch von steigenden Strompreisen aus, wenn „die häufig preissetzenden und günstigen Braunkohlekraftwerke keine Energie mehr erzeugen“.

Durch die Pläne des Wirtschaftsministeriums drohten daher Arbeitsplatzverluste in der Energiewirtschaft und auch in der stromintensiven Industrie. Denn diese könne bei steigenden Strompreisen nicht mehr wettbewerbsfähig produzieren.

Vor diesem Hintergrund appellierte Burkard Ungricht, Vorsitzender des IHK-Industrie- und Umweltausschusses, an alle politisch Verantwortlichen, sich dafür einzusetzen, dass die vorgestellten Pläne so nicht umgesetzt werden: „Stattdessen sollte eine Klimapolitik im internationalen Kontext und mit Augenmaß betrieben werden, die den Industriestandort Mittlerer Niederrhein und NRW nicht gefährdet.“ Red

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