Insolvenz Vauth soll 348.100 Euro zahlen

Noch bevor der Strafprozess gegen Lothar Vauth begonnen hat, sieht sich der frühere Tönisvorster SPD-Chef, Landratskandidat und Partner einer Krefelder Anwaltskanzlei hohen Forderungen gegenüber.

Insolvenz: Vauth soll 348.100 Euro zahlen
Foto: Jochmann

Krefeld. Während der Strafprozess gegen den früheren Tönisvorster SPD-Chef, Landratskandidaten und Partner einer Krefelder Anwaltskanzlei Lothar Vauth noch nicht einmal begonnen hat, sehen er und seine Ehefrau Jessica sich einer massiven Forderung des Insolvenzverwalters seiner früheren Kanzlei gegenüber.

348.100 Euro verlangt die Bonner Kanzlei Bremen-Houben. Die Summe soll entweder Jessica Vauth bezahlen, die seinerzeit in der Kanzlei ihres Mannes angestellt war, oder eben Vauth selbst. Das Landgericht hat dieses Verfahren an das Arbeitsgericht Krefeld verwiesen, das bereits vor einigen Wochen darüber verhandelt hat. Am 11. August geht der Prozess in die nächste Runde. Die persönliche Anwesenheit von Jessica Vauth ist für dieses Verfahren nicht angeordnet.

Die gleiche Summe macht der Insolvenzverwalter im Übrigen gegen Lothar Vauth selbst geltend. Wobei diese zivilrechtliche Auseinandersetzung vor dem Landgericht Krefeld geführt wird. Der Umfang ist beträchtlich, die Akte umfasst mehr als 800 Seiten.

Auch der Streit, der zivilrechtlich vor dem Landgericht ausgetragen wird, dauert schon Jahre an. Als Konsequenz dieser Auseinandersetzung hatte Vauths ehemalige Kanzlei (Dr. Stöber, Oehring, Vauth und Partner) schon im Jahr 2012 Insolvenz angemeldet. „Der Schaden, den er hinterlassen hat, war nicht mehr zu schultern“, hieß es damals. Die Eheleute Vauth werden juristisch vertreten vom Düsseldorfer Rechtsanwalt Christian Lentföhr von Lentföhr und Schuster.

Das Strafverfahren indes kommt nicht von der Stelle. Mehrere Gutachten bescheinigten dem früheren Karnevalsprinzen Verhandlungsunfähigkeit. Der zuständige Richter hat im Oktober 2013 ein weiteres Gutachten in Auftrag gegeben, über dessen Inhalt sich das Gericht ausschweigt. Ein Prozessbeginn ist derzeit nicht absehbar.

Dem heute 49-jährigen Vauth wird Untreue in mehr als 900 Fällen vorgeworfen. Die Anklage wurde Anfang 2013 erhoben. 2009 waren die Ermittlungen aufgenommen worden, nachdem die Kollegen Vauths die Polizei und Staatsanwaltschaft eingeschaltet hatten.

Wo sich Vauth derzeit aufhält, ist nicht genau bekannt. Vor einiger Zeit soll er im süddeutschen Raum gesehen worden sein.

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