WZ-Mobil zur gelben Plakette: „Fahr’ ich halt nach Duisburg“

Krefeld. Die Plakette an der Windschutzscheibe ist grün — das WZ-Mobil darf also auch künftig in die innerstädtische Umweltzone fahren. Für alle Fahrzeuge mit gelber Plakette aber ist die Innenstadt ab Juli Sperrbezirk.

Betroffen von dieser neuen Regelung sind in Krefeld 8599 Fahrzeuge. Einige der Halter sind zum WZ-Mobil am Neumarkt gekommen, um sich über die Verschärfung der Vorschriften zu beschweren.

Klaus Bittorf hingegen weiß noch nicht, wie er das Problem lösen soll. Denn dass er bald ein Problem haben wird, steht jetzt schon fest. Sein Wagen hat eine gelbe Plakette, und sowohl seine Wohnung als auch seine Garage liegen in der verbotenen Zone: „Keine Ahnung, was ich jetzt machen soll.“ Eine Umrüstung seines Wagens sei aus technischen Gründen nicht möglich, ein neues Auto könne er sich aus finanziellen Gründen nicht leisten.

Auch der Wagen von Antje Notter hat eine gelbe Plakette: „Ich werde dann wohl weniger in die Stadt fahren.“

Christel Giesing ist nicht direkt betroffen, sie besitzt kein Auto. Deshalb findet sie die Einrichtung von Sperrzonen generell richtig: „Im Zweifel geht die Umwelt vor.“ Allerdings ist sie skeptisch, ob sich die Luftqualität so verbessert. Uneingeschränkt ist ihre Zustimmung hingegen beim ebenfalls geplanten Durchfahrverbot für Lastwagen: „Wegen des Lärms, des Schmutzes und der Umweltgefahr.“

Karin Pascher-Vandelaar freundet sich mit dem Fahrverbot für Autos mit gelber Plakette in der Umweltzone nicht an. „Gegenüber den Handwerksbetrieben ist die Regelung sehr ungerecht. Denen ist das teilweise nicht möglich, neue Fahrzeuge zu bezahlen. Es ist schlimm, dass solche Betriebe direkt davon betroffen sind und am meisten unter den Regelungen leiden.“

Gegen die Umweltzone ist auch Uwe Hüttenes. „Das ist Unsinn. Es schadet der Infrastruktur, dem Handel und schreckt Investoren ab, wenn viele nicht mehr die Innenstadt befahren dürfen“, sagt er am WZ-Mobil. „Damit schadet die Stadt sich nur selbst.“ Ebenso wenig kann Hüttenes das Durchfahrtsverbot für Lkw nachvollziehen: „Durch die Umwege werden mehr Abgase entstehen. Dann wird anderswo die Luft verpestet.“

Die Lieferschwierigkeiten für Einzelhändler hält auch Dirk Bäumker für bedenklich: „Für die ist der Handel dadurch viel aufwendiger. Viele Käufer werden durch die strenge Umweltzone abgeschreckt.“ Er werde dann in Zukunft zum Einkaufen eher nach Mönchengladbach fahren. „Die Umweltzone wird der Innenstadt ökonomisch schaden“, so Bäumkers Prognose.

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