Zirkus: CDU will Diskussion

Charles Knie wehrt sich gegen den Vorwurf, Elefanten hätten angekettet in Transportern ausharren müssen.

Krefeld. Der Streit um die Haltung von Wildtieren im Zirkus geht weiter. Nachdem die Grünen die CDU-Inspektion des Zirkus Charles Knie als Alibiveranstaltung gegeißelt haben und behauptet haben, die Elefanten hätten zudem 20 Stunden angekettet im Transportwagen ausharren müssen, nimmt der Zirkus auf Anfrage der WZ nun Stellung: „Wir haben nichts zu verbergen.“

In der Tat seien die Tiere etwa um 20 Uhr abends in ihrem Transportwagen in Krefeld angekommen. „Sie tragen allerdings keine Ketten, auch nicht während der Fahrt“, erklärt Pressesprecher Sascha Grodotzki. Vielmehr gebe es innerhalb des Wagens drei getrennte Abteile. Und wenn der Transporter ankomme, öffne man sogleich die Türen. Allerdings mussten die Elefanten dann noch bis zum Morgen ausharren, denn erst ab 6 Uhr habe man das Außengehege aufbauen können. „Wir dürfen abends keine Anker mehr einschlagen“, begründet Grodotzki. Den Tieren mache das dann jedoch nichts, denn sie schliefen ohnehin im Stehen. Zudem habe ein Spezialarzt den Tieren gerade erst eine gute Gesundheit bescheinigt.

Die Kritik der Grünen bezieht sich womöglich auf eine Aussage des Krefelder Diplombiologen Tobias Dornbusch. Er will beobachtet haben, dass die Tiere seit etwa 17 Uhr von Aachen aus unterwegs gewesen und etwa um 19 Uhr angekommen seien. „Bis morgens, 7 Uhr, stehen die Elefanten immer noch auf dem Transportwagen angekettet. Das Stallzelt wird noch nicht aufgebaut, so dass sie noch wenigstens bis 9 oder 10 Uhr auf dem Transporter stehen“, schreibt er.

Während hier Aussage gegen Aussage steht, geht die CDU Krefeld in die Offensive. Der stellvertretende Fraktionschef Wolfgang Feld lädt nun Bürgermeisterin Monika Brinner, Grüne, zum Meinungsaustausch mit dem Thema Wildtierverbot ein. Er regt nun eine sachliche Diskussion im Liegenschaftsausschuss an, zu der auch Experten eingeladen werden sollen. Wenn dann auch noch die in Arbeit befindliche Empfehlung des Deutschen Städtetags vorliege, könne eine Entscheidung gefällt werden.

Derweil ist der Zirkus Charles Knie nach Remscheid weitergezogen. Dort gab es gestern eine Überprüfung durch die Amtstierärztin. Diese nahm etwa die Futtervorräte, den Eindruck der Tiere und die Gehege unter die Lupe und hatte — gemessen an den Vorschriften — nichts auszusetzen. Bei Charles Knie gibt es zudem weitergehende Überlegungen zum Thema Elefantenhaltung. „Wir wollen eine Expertise einholen von einem unabhängigen Beobachter“, so Grodotzki.

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