Blitzschnell eingeschneit

Die Schneefälle von Tief „Karin“ kamen im Kreis Mettmann zwar erst nach dem frühen Berufsverkehr an, doch dann brachten sie die Autofahrer ins Rutschen.

Kreis Mettmann. Das Tiefdruckgebiet „Karin“ hat sich Freitag etwas mehr Zeit gelassen als vorhergesagt: Vom Niederrhein her zog es gen Süden und bescherte dem Kreis Mettmann mit seinen Ausläufern kräftige Schneefälle — allerdings etwas später als prognostiziert. „Zum Glück ist der Schnee erst nach dem Berufsverkehr gekommen“, sagte Ulrich Hanke, Leiter des Hildener Bauhofs. Seine Mitarbeiter waren bereits gegen 4 Uhr zum vorsorglichen Streueinsatz unterwegs. Gelassen konnte Hanke gegen 8.30 Uhr dem einsetzenden Schneefall entgegensehen. So schlimm wie beim Schneechaos vor zwei Jahren sollte es diesmal nicht werden. Tatsächlich waren die Straßen noch am Vormittag geräumt.

Anders sah es beispielsweise in Velbert aus: Im Bergischen konnte der Winterdienst gar nicht so schnell ausrücken, wie der Schnee vom Himmel fiel. Bereits um 9 Uhr morgens war der Verkehr aufgrund von Eis und Schnee auf den Straßen behindert. In Kolonnen schlichen die Autofahrer über die Heiligenhauser Straße. Auf der Poststraße in Richtung Innenstadt ging eine Zeitlang nichts mehr.

Auch an vielen anderen Stellen wurden Steigungen zum Problem. Die Rheinbahn meldete Verspätungen auf ihren Buslinien, die Wuppertaler Stadtwerke kamen auf ihren Strecken teilweise gar nicht mehr durch, änderte Linienwege und steuerte beispielsweise in Velbert-Neviges einige Haltestellen nicht mehr an.

Nicht wetterbedingt war am Morgen die einstündige Störung im Betrieb der Regiobahn: Ein Zug der Nord-West-Bahn war auf dem Weg zur Werkstatt der Regiobahn GmbH in Mettmann in Düsseldorf-Gerresheim mit einer Störung liegengeblieben. Seit Ende 2009 werden Züge, die die Osnabrücker Bahngesellschaft am Niederrhein einsetzt, in Mettmann gewartet. Gut eine Stunde lang war ab 7.15 Uhr durch die Panne die Abbiegestelle blockiert — die Regiobahnen mussten in Erkrath beziehungsweise Gerresheim stoppen.

Später gab es dann aber aufgrund des Schnees Probleme mit der nicht beheizten DB-Weiche ebenfalls in Gerresheim: Ab 9 Uhr bis gegen 13 Uhr konnte die Regiobahn nach Düsseldorf und im weiteren Verlauf nach Neuss nicht mehr das S-Bahn-Gleis benutzen, sondern wurde über das Fernbahngleis geleitet. Folge: Die Haltestellen Gerresheim und Flingern wurden unter anderem nicht angefahren, es kam zu geringen Verspätungen.

Die Polizei registrierte bis 18 Uhr insgesamt 52 Unfälle. Verletzt wurde dabei niemand, alle gingen mit Blechschäden glimpflich aus. Schon ab dem frühen Nachmittag hatte sich die Lage auf den Straßen deutlich entspannt. Die meisten Unfälle ereigneten sich in Velbert. Dort hatte es bis 14.30 Uhr elfmal „gekracht“.

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