Bruno Ganz dreht in Monheim

Der Schauspieler steht mit Senta Berger für den Film „Satte Farben vor Schwarz“ vor der Kamera.

Kreis Mettmann. Ein älteres Ehepaar hält beim Spaziergang entlang des Urdenbacher Weges inne. Auch ein Radfahrer, der den Weg entlangradelt, wird langsamer und hält an.

Die Aufmerksamkeit der Passanten gilt dem Parkplatz vor dem Campingplatz am Urdenbacher Weg. Wo sonst nur wenige Autos auf dem Schotterplatz stehen, parkt heute ein ganzer Fuhrpark: Drei Wohnmobile, drei weiße Sprinter und etliche Pkw.

Zwischen den Fahrzeugen tummeln sich Menschen in neongelben Westen. In unregelmäßigen Abständen sprechen sie in ihre Funkgeräte. Andere sitzen auf weißen Plastikstühlen in der Sonne oder warten unter einem provisorisch aufgebauten Sonnenschutz und trinken Kaffee.

"Sieht aus wie ein Filmset hier", sagt der Radfahrer und schwingt sich wieder in den Sattel.

Seine Vermutung stimmt: Das Kölner Filmstudio "Unafilm" dreht auf etwa vier Kilometern Landstraße des Urdenbacher Weges zwischen 11 und 15 Uhr Szenen für den Film "Satte Farben vor Schwarz", der 2010 in die deutschen Kinos kommen soll.

Kaum ist der Radfahrer weitergezogen, kommt Bewegung in die Filmcrew. "Sie kommen zurück", ruft ein Mitarbeiter und gibt seinem Kollegen ein Zeichen. Ein schwarzer Jeep mit einer Abschleppvorrichtung auf der Laderampe und orange blickenden Warnlichtern biegt dröhnend auf den Parkplatz ein.

Er zieht einen breiten Anhänger, auf dem sich zwei Kameraleute neben einem Taxi drängen. "Weil die ganze Konstruktion zu breit für eine Straße ist, müssen wir bei den Dreharbeiten immer wieder die Straße sperren", sagt ein Crew-Mitglied, während sich die Türen des "Film-Taxis" öffnen und zwei Personen aussteigen.

Es sind die Stars des Films, die Schauspieler Senta Berger und Bruno Ganz. Sie unterhalten sich, dann verschwindet Berger in einem der Wohnwagen. Ganz nimmt unter einem Sonnenschirm Platz.

Ein Interview? Keine Chance. Die Stars sind bei der Arbeit und zu beschäftigt - ein andernmal vielleicht. Während die Stars pausieren, entfernt die Filmcrew die Absperrgitter vom Urdenbacher Weg.

Langsam nehmen die wartenden Pkw Fahrt auf. "Wir werden den Verkehr allerdings noch ein paarmal unterbrechen müssen, um verschiedene Einstellungen mit dem Taxi drehen", erklärt die Aufnahmeleiterin und blickt die Straße entlang, die rechts und links von Bäumen gesäumt ist. "Genau deshalb haben wir uns für diesen Ort entschieden. Er ist idyllisch."

Ein Sprecher der Produktion verrät: "Ein Locationscout hat uns Vorschläge gemacht. Dann ist Regisseurin Sophie Heldman mögliche Drehorte abgefahren. Neben dem Düsseldorfer Flughafen und Drehorten in Köln hat sich Monheim durchgesetzt."

Nachdem die Drehgenehmigung von der Stadt eingeholt wurde, sei mit den Planungen begonnen worden. "Allerdings", so der Sprecher, der ebenso wie die anderen Crew-Mitglieder nicht namentlich genannt werden möchte, "wollen und dürfen wir nicht zu viel verraten. Bis zum Kinostart 2010 soll möglichst wenig über den Film bekannt werden."

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