Eine Region feiert sich und ihren Radweg

Der Panoramaradweg hat schon vor seiner Eröffnung am 16. Juli viele Fans.

Kreis Mettmann. Ein Abend der großen Worte: phänomenal, großartig, einzigartig und herausragend für die Region. So wird der Panoramaradweg von denen beschrieben, die das Projekt überzeugt — darunter die Bürgermeister der Städte Heiligenhaus, Velbert und Wülfrath, Stadtratsvertreter sowie Experten, die sich mit Bahntrassenradwegen auskennen.

Sie alle waren am Donnerstag in die Aula des Immanuel-Kant-Gymnasiums in Heiligenhaus gekommen, um bei einem „Unterstützertag“ für den Panoramaradweg, der die drei Städte der Region Niederberg verbinden soll, zu werben.

Rund 200 Bürger waren vor Ort, um sich unter der Moderation von WZ-Redakteur Thomas Reuter die Vorträge und Ideen der Experten und Marketingspezialisten zum Radweg anzuhören. „Ich erwarte Informationen darüber, was die Strecke besonders macht und wie die Region davon profitieren kann“, sagte Besucherin Christine Trube.

Andreas Bartoschek — in der Radfahrerszene auch als der „Bahn- trassenradelpapst“ bekannt — wusste darauf eine Antwort: „Der Panoramaradweg mit den Verbindungen an den Ruhrtalweg und die Korkenzieherbahn wird der drittgrößte Radweg in Europa sein. Das Besondere der Trasse ist aber nicht nur die Länge von 300 Kilometern, sondern auch die zahlreichen Bahnbrücken in Niederberg — damit ist einfaches Radeln mit geringen Steigungen garantiert.“

Sicher, dass der Panoramaradweg Touristen in die Region lockt, ist Annette Nothnagel von der Bergischen Entwicklungsagentur. „Die Vermarktungs-chancen sind phänomenal. Und jeder Tourist lässt im Schnitt 27 Euro in der Region. Geld, das letztlich in den Städten bleibt.“

Eine erste Idee, wie der Radweg Aushängeschild für die Region Niederberg werden kann, präsentierte Nils Juchner von der Velbert Marketing GmbH: „WDR 2 veranstaltet ein Sommer-Open-Air-Konzert im Rahmen der Aktion ,WDR 2 für eine Stadt’. Holen wir doch einfach das Konzert in unsere Region. Denn der Termin fällt genau auf den Tag, an dem auch der Radweg offiziell eröffnet wird — den 16. Juli.“ Wichtig sei nur, dass die Wülfrather und Heiligenhauser auch für Velbert abstimmen.

Dass sich alle an dem Abend für den Radweg begeisterten, überraschte Ursula Kaiser aus Heiligenhaus: „Damit hätte ich nicht gerechnet. Sonst gibt es ja immer Nörgler.“ Ihr Ehemann Walter Kaiser freut sich, wenn die Trasse fertig ist. „Früher, als Kind, bin ich noch mit der Bahn über die Brücken gefahren. Das war ein besonderes Erlebnis für mich. Es ist wunderbar, dass sie jetzt wieder befahrbar werden, wenn auch mit dem Rad. Die Strecke der alten Niederbergbahn hat es verdient, nicht weiter brach zu liegen.“

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