Albert-Schweitzer-Hauptschule: Optimistischer Blick nach vorn

Trotz der bevorstehenden Schließung der Albert-Schweitzer-Hauptschule im Sommer ist von negativer Stimmung nichts zu spüren.

Erkrath. In einem Lied des amerikanischen Rockmusikers Alice Cooper heißt es: „School’s out for summer, school’s out forever.“ Im Fall der Erkrather Albert-Schweitzer-Hauptschule treffen diese Textzeilen im kommenden Sommer wortwörtlich zu. An der Freiheitstraße wird nicht nur für die Sommerferien zugesperrt, sondern für immer.

Seit drei Jahren ist bekannt, dass die Hauptschule schließen muss, in den letzten Jahren wurden schon keine Schüler mehr angenommen. „Insgesamt haben wir noch 103 Schüler, aufgeteilt auf fünf Klassen“, sagt Schulleiter Gerhard Barthel über den aktuellen Stand. „Natürlich ist das nicht schön, wenn Schüler ihre Schullaufbahn nicht an einem Ort zu Ende bringen können, aber wir konnten uns entsprechend vorbereiten“, erläutert Barthel.

Aktuell werden nur noch Schüler der Jahrgangsstufen acht, neun und zehn unterrichtet. „Die Jugendlichen der zehnten Klassen machen ihren Abschluss oder gehen auf die Berufsschule. Aber die jetzigen Acht- und Neuntklässler müssen wechseln“, sagt der Schulleiter mit etwas nachdenklichem Gesicht. „Ich hoffe, dass unsere Schüler nach einem Wechsel nicht in der letzten Bank landen und den Anschluss verlieren“, blickt Barthel in die Zukunft. „In fünf oder sechs Jahren existiert die Hauptschule als Schulform nicht mehr. Der Trend geht zur Sekundarschule“, sagt der Schulleiter.

Eine belastete Lernatmosphäre gibt es laut Barthel aktuell nicht. Auch beim Kollegium, das inzwischen nur noch aus elf Lehrern besteht, sieht er wenig Probleme. „Der ein oder andere hat ein wenig Zukunftsangst. Aber als Beamter geht es an einer neuen Stelle weiter, da muss sich niemand großartig Sorgen machen.“ Der Rektor selbst hat nach dem Ende der Albert-Schweitzer-Schule noch sechs Monate in einer anderen Einrichtung vor sich, bevor er in Altersteilzeit geht.

Bei den Schülern herrschte nach nach Bekanntwerden der Schließungspläne anfangs „ein Schockzustand“, wie der 15-jährige Dennis Riebandt erklärt. Aber die Jugendlichen haben sich schon ihre Gedanken gemacht, wie es für sie weiter geht.

„Ich werde versuchen, schon im kommenden Sommer einen Ausbildungsplatz zu bekommen“, sagt Pascal Hildebrandt. Der 16-Jährige geht wie Ramon Weidemann in die neunte Klasse der Hauptschule. „Entweder mache ich eine Ausbildung oder doch noch an einer anderen Schule die zehnte Klasse. Das erhöht die beruflichen Chancen“, sagt Ramon. Und Mitschüler Stefan Koller peilt nach dem Aus der Albert-Schweitzer-Schule seinen Realschulabschluss an.

Die Zukunft des Gebäudes an der Freiheitstraße ist indes weiter unsicher. Schulleiter Gerhard Barthel wäre zumindest für einen Teil-Neubau, damit beispielsweise die Grundschulen der Falken- und Bavierstraße auch räumlich zusammengelegt werden können. Aber auch eine mögliche Wohnbebauung sei laut Stadt weiterhin ebenso denkbar.

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