Auf die erste Neandertour ging es mit einem Sprinter

Im Rathaussaal feierte der Reiseunternehmer Bernd Herrmann mit Gästen den 15. Geburtstag seiner Firma.

Auf die erste Neandertour ging es mit einem Sprinter
Foto: Dietrich Janicki

Es ist eine Erfolgsgeschichte, die es zu feiern galt. Am 1. Juli 2000 startete Bernd Herrmann sein Busreise-Unternehmen „Neandertours“ mit nicht mehr als einem Mercedes Sprinter als „Reisebus“ und sich selbst als Belegschaft. Nun blickte er zurück auf 15 Jahre voller Reisen, Erlebnisse und Begegnungen. Zur Jubiläumsfeier hatte er in den Rathaussaal eingeladen, und neben gut 60 Gästen, vornehmlich Freunde, Mitarbeiter und Kunden, gaben sich auch die Bürgermeisterkandidaten Christoph Schultz und Reinhard Knitsch die Ehre.

Doch keine langwierigen Grußworte von Politkern, wer Bernd Herrmann noch nicht kannte, merkte schnell, dass er selbst die One-Man-Show ist. 1998 begann er eine Umschulung zum Reiseverkehrskaufmann in Köln, und zur gleichen Zeit machte er eine Wohnmobil-Tour mit Freunden nach Lissabon. Die Stadt und der Urlaub gefielen ihm so gut, dass er beschloss, so etwas künftig selbst zu machen.

Mit einer Dia-Schau illustrierte Herrmann die Entwicklung seines Unternehmens von 2000 bis heute. Alles begann mit einer Reihe von Touren zur Expo in Hannover. „Das hat mir schon gut gefallen“, sagt er. Zwei Jahre später, nun mit einem neuen, größeren Bus, konnte er schon größere Touren im Anmietbereich anbieten. Das nutzten eine Reihe von Kegelvereinen, die sich aber pflegeleichter zeigten als man das vermuten würde. Mit einem neuen Mercedes Bolero ging es unter anderem nach Dresden und Cornwall (England), eine Region, der er mit bis heute 14 Besuchen eng verbunden geblieben ist. „Ich kenne keine Kneipen in Erkrath, aber fast alle in Plymouth“, scherzte er.

Da war er auf Geschmack immer größerer Fahrzeuge gekommen. Zwei weitere Upgrades folgten, bis er schließlich 2011 seinen ersten Bus mit voller Komfortausstattung kaufte. Er erinnerte sich an Reisen nach Lugano, Schweden, in die Provence oder nach Korsika.

Nach dem gemeinsamen Sektanstoß überraschten ihn seine Mitarbeiter mit einer Lobrede und einer speziell angefertigten Torte. Herrmann dankte allen Freunden und Verwandten, und erinnerte an den verstorbenen Udo Kampschulte, mit dem ihn eine „kongeniale Partnerschaft“ verband. „Die Politik sollte mal überlegen, eine Straße nach ihm zu benennen“ forderte er.

In die Zukunft blickt der Reiseunternehmer zuversichtlich. Das Programm für 2016 steht, und er liebäugelt bereits mit einem neuen Bus, der dann über eine eigene Küche im Heck verfügen solle. „Unser Erfolgsgeheimnis lautet ‚alles aus einer Hand - hier fährt der Chef noch selbst’“. Und der kümmert sich auch um alles andere, um Planung, Kundenpflege und Buchhaltung. Selbst das größte Wagnis ging gut: eine Mega-Tour mit fast 20 Stationen durch Frankreich, Spanien und Portugal im März diesen Jahres. „Das bucht doch keiner!“ hatten viele ihn gewarnt - doch! ttp

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