Ausstellung im Bürgerhaus: Spannbreite der Freizeitkultur

Was kreative Menschen als Hobby basteln, stellten sie am Wochenende im Bürgerhaus aus — und boten es zum Verkauf an.

Hochdahl. „Freizeitkünstler“ — dieser Begriff steht nicht für Produkte zweiter Klasse, sondern für Kreativität jenseits von Ateliers, Leinwänden und Ölfarbe. Ihren großen Auftritt haben die Produzenten von Dingen, die nicht überlebenswichtig sind, aber einfach als schön empfunden werden, beim Markt der Freizeitkünstler im Bürgerhaus.

Am vergangenen Wochenende freuten sich die Aussteller an 70 Ständen über ein volles Haus. Präsentiert wurde, was die heimische Werkstatt oder das Nähzimmer so hergeben. Ob Floristik, Stricken, Patchwork, Puppen, Malerei, Fotografie, Holzarbeiten, Filzkunst, Schmuck oder Grußkarten — das Angebot an den Ständen war bunt, groß und vielfältig.

,,Ich komme fast jedes Jahr hierhin, um mir Ideen zu holen, aber auch um zu staunen, was man alles so basteln kann“, sagte Besucherin Andrea Kühnen und holte sich Inspirationen für den Weihnachtskranz ab, den sie in Eigenregie zu produzieren gedenkt.

Brigitte und Dirk Huber hatten gerade am Hochdahler Markt einen Kaffee getrunken und waren durch die Living Dolls, die „Lebenden Puppen“, die dort in historischen Kostümen Passanten informierten, auf die Idee gekommen, im Bürgerhaus vorbeizuschauen. ,,Eigentlich hätten wir direkt hier Kaffee und Kuchen genießen können“, sagten sie lachend. Denn auch für die Mägen der Besucher war mit die Cafeteria gesorgt.

Das Ehepaar Huber war zum ersten Mal auf dem Handwerkermarkt und fand besonders den Stand von Jens Bucher toll. Dieser bot farbenfrohe Fische mit Kugelbäuchen zum Verkauf an. ,,Das wäre etwas für unseren Enkelsohn.“

Ingrid Riegel war zum vierten Mal mit einem eigenen Stand vertreten, an dem sie ihre selbst gemachten Ketten und Grußkarten präsentiert. Zu ihrem Hobby ist sie durch eine Freundin gekommen, und jedes Jahr fallen ihr neue Ideen ein. ,,In den vergangenen Wochen habe ich etwa jeden Abend zwei Stunden an einer Kette gearbeitet. Ich war schon auf verschiedenen Handwerkermärkten, aber in Hochdahl gefällt mir die Atmosphäre immer ganz besonders gut.“

Während Eltern oder Großeltern an den Ständen vorbeischlenderten, um das ein oder andere Weihnachtsgeschenk zu besorgen, konnte der Nachwuchs bei einer kostenlosen Kinderbetreuung „geparkt“ werden.

Einige Künstler ließen sich über die Schulter schauen und boten Besuchern die Möglichkeit, sich selbst an der Herstellung der Produkte zu versuchen. ,,Ich bekomme richtig Lust, zu Hause mal wieder zu basteln“, sagte Sabine Pilch nach dem Selbstversuch.

Ob der selbst gemachte Adventskranz, Fensterschmuck oder Tischgestecke — die Anregungen für einen Einstieg in die Heimarbeit der etwas anderen Art waren mannigfaltig.

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