Bahnhof Hochdahl: Rampenbau früher möglich

Nachdem die Sanierung des S-Bahnhofs Hochdahl verschoben wurde, will die Bahn den Bau der Rampe vorziehen und den Übergang so lange offenlassen.

Hochdahl. Bei dem Stichwort „Bahnhof“ runzelt Anja Heilmann die Stirn. Das ist ein Thema, über das die junge Mutter lieber nicht nachdenkt. „Im Moment geht’s ja noch. Von der Hildener Straße aus auf den Bahnsteig zu kommen, ist mit Kinderwagen eben mühselig“, sagt die Hochdahlerin. Oft sei jemand da, der ihr helfe, den Wagen die Treppenstufen herunter in die Unterführung und wieder hoch auf den Bahnsteig zu wuchten. Für gehbehinderte oder alte Menschen ist die Unterführung mit den Treppen jedoch ein unüberwindbares Hindernis.

„Da war natürlich die allgemeine Freude groß, als der barrierefreie Umbau des Bahnhofs angekündigt wurde“, sagt Anja Heilmann. Umso größer war der Schock, als es dann im Januar hieß: Die Sanierung wird auf unbestimmte Zeit verschoben, der Bahnübergang aber trotzdem im Sommer geschlossen.

Im Gespräch mit der WZ sagte der Beigeordnete Fabian Schmidt Freitag, dass es zumindest ein „durchaus positives Zwischenergebnis“ gibt: „Es gab jetzt ein Treffen aller Beteiligten: Vertreter der Stadt Erkrath und des Kreises Mettmann, des Verkehrsverbundes Rhein Ruhr (VRR), der Deutschen Bahn und des Landesbetriebs Straßen NRW.“

Thema des Treffens: die Schließung des Bahnübergangs und die Verschiebung des Rampenbaus auf der Südseite des Bahnsteigs. Die Rampe sollte es Menschen mit Rollator, Rollstuhl oder Kinderwagen ermöglichen, den Bahnsteig oder die Hauptstraße auf der anderen Seite der Bahngleise zu erreichen.

„Die Entscheidung der Deutschen Bahn, den Übergang im August zu schließen, steht zwar immer noch“, sagt Schmidt. Aber es sei das gemeinsame Ziel aller Beteiligten, den Bahnübergang offenzuhalten — zumindest so lange, bis eine Rampe gebaut wird. Und das soll möglichst schnell geschehen.

„Wenn der Bahnübergang ohne eine Alternative geschlossen wird, müssen Menschen, die nicht so mobil sind, einen Umweg von etwa einem Kilometer auf sich nehmen, um zum Beispiel zur Sparkasse oder zum Friedhof zu kommen. Das ist nicht zumutbar“, so der Beigeordnete: „In der Sache sind sich alle einig — das ist ein wichtiges Etappenziel.“

Das bestätigen auch VRR und Bahn: „Aus unserer Sicht spricht nichts dagegen, den Bau der Rampe vorzuziehen“, sagt VRR-Sprecher Johannes Bachteler, und eine Sprecherin der Deutschen Bahn bestätigt: „Alle bemühen sich um eine schnelle, einvernehmliche Lösung.“ Für Anfang Juni ist ein weiteres Treffen der Beteiligten geplant: Dann sollen die Pläne konkreter werden.

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