Bahnübergang: Hochdahl soll Höhe gewinnen

Der Bürgerverein stellt den Antrag, eine Brücke über die Gleise zu bauen. Bezahlen soll die Bahn, und die Stadt soll sie dazu zwingen.

Hochdahl. Der Abschluss einer Rechtsschutzversicherung wäre für die Stadt aktuell ein Problem. Gäbe es eine Gesellschaft, die Kommunen die Übernahme der Kosten für Gerichtsverfahren zusichern würde — Erkrath wäre kein willkommener Versicherungsnehmer. Dafür sind die politischen Vertreter zu klagefreudig: Nach dem Beschluss, gegen den Landrat juristisch zu Felde zu ziehen, um dessen Einspruch gegen Tempo 30 und Durchfahrverbot für Lastwagen auf der Max-Planck-Straße auszuhebeln, geht’s jetzt noch eine Nummer größer.

Jetzt ist es die Deutsche Bahn, die den Unmut der Politiker per anwaltschaftlichen Schreiben zu spüren bekommen soll. Aber nicht nur die Mandatsträger wollen klagen. Am Donnerstag hat der Bürgerverein Hochdahl eine Resolution verabschiedet.

Das Ziel ist eindeutig: Politiker und Bürger wollen verhindern, dass die Bahn nach dem Ausbau der L 403 n den Bahnübergang schließt, jedoch nicht in eine grundsätzlich neue Form der Querungsmöglichkeit der Gleise für Fußgänger investiert. „Das ist doch aktuell alles nur ein Provisorium“, sagt Friedrich Faber, Vorsitzender des Bürgervereins.

Als Alternative haben Faber und seine Mitstreiter in der vergangenen Woche im Haupt- und Finanzausschuss einen Antrag eingebracht, der auf Höhe setzt. Sie wünschen eine Brücke in sechs Metern Höhe, die am Klinkerweg beginnt und im Bereich des Tiefbauamts an der Schimmelbuschstraße endet. Insgesamt sollen drei Aufzüge eingebaut werden — jeweils einer am Anfang und Ende der Brücke und einer zu den Bahngleisen hin. Bezahlen soll die Bahn.

„Das sind mehrere Millionen Euro“, sagt Bürgermeister Arno Werner, der von der Idee mit wenig Begeisterung spricht. „Wie gut das mit Aufzügen funktioniert, sehen wir ja in Alt-Erkrath, wo der Aufzug dauernd außer Betrieb ist.“ Den Vorschlag, die Brückenkonstruktion zudem mit einer Aussichtsplattform zu veredeln, bewertet er nicht unbedingt als Idee mit eingebautem Sinn für Realität.

Der Vorsitzende des Bürgervereins plädiert hingegen dafür, „dass Hochdahl mit einer angemessenen, repräsentativen Bahnüberquerungsmöglichkeit für den innerörtlichen Verkehr ausgestattet wird“. Faber weiter: „Eine Unterführung, wie sie die Bahn zu bauen verpflichtet ist, würde auch nicht preiswerter als eine Brücke.“

Bis eine Entscheidung darüber gefallen ist, ob die Bereiche nördlich und südlich der Gleise künftig ober- oder unterirdisch passiert werden können, appelliert Faber an die Bahn, den jetzigen Bahnübergang nicht zu schließen. Auch dafür solle sich die Stadt mit allen juristischen Mitteln einsetzen.

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