Belebung für Unterfeldhaus

Bürger diskutieren mit Planern über die Zukunft des kleinsten Stadtteils.

Erkrath. Ein neues Sportzentrum in Unterfeldhaus — ganz unvermittelt bringt Uwe Drosten vom Sportverein SC Unterbach den Vorschlag in die Stadtteilwerkstatt ein: Therapie, Reha und Sport in einem barrierefreien Zentrum mit Sporthalle: „Das Konzept wäre einzigartig in Nordrhein-Westfalen.“ Der Platz neben dem Kunstrasenplatz des Vereins könne dafür genutzt werden. Ein Konzeptpapier verteilen Vereinsfreunde im Publikum.

Am Donnerstag trafen sich 60 Erkrather im Gemeindezentrum Mariä Himmelfahrt, um Ziele und Ideen für Unterfeldhaus zu diskutieren. Die Stadtteilwerkstatt der Verwaltung und des Dortmunder Büros „plan lokal“ ist Teil des Prozesses für das Stadtentwicklungskonzept.

Ein Gesundheitszentrum ist eine von vielen Anregungen des Abends. Die Radwege müssten ausgebaut werden, am Millrather Weg gebe es Unkrautecken, sagten Bürger. Eine Drogerie wird am Neuenhausplatz vermisst, zwei Lebensmitteldiscounter seien hingegen zu viel. Helmut Vorholt vom „Bürgervotum Max-Planck-Straße“ regt an, den Lärmschutz zu einem der übergeordneten Ziele für die Stadt zu machen.

Die Besucher machen bereits Vorschläge, als die Planer noch Hintergründe zur Demografie erläutern. Tanja Tenhofen, Ingenieurin bei „plan lokal“, kommt kaum damit nach, alle Anregungen auf gelbe Zettel zu schreiben und an die Pinnwände zu heften.

Den zweiten großen Vorschlag macht Pfarrer Günter Ernst: „Wir wollen dieses Gemeindezentrum zu einem offenen Treffpunkt machen.“ Die evangelische Gemeinde, die ihr Zentrum nicht mehr nutzen kann, könne ihre Gottesdienste im Zentrum Mariä Himmelfahrt feiern. Die Räume am Niermannsweg könnten allen Vereinen und Gruppen des Stadtteils zur Verfügung gestellt werden. Gespräche in der Gemeinde und mit Partnern seien bereits im Gang.

Ein wichtiges Thema des Abends ist die Überalterung: „Wir sind halt alle als junge Familien hier hergezogen“, sagt Barbara Borkowski. Sie wohnt seit 1974 in Unterfeldhaus. Ulla Grimm, Mitglied im Verein „Unterfeldhaus Aktiv“, hat sich ein ganzes Klemmbrett voller Vorschläge mitgebracht: „Mir liegt dieser Stadtteil am Herzen.“

„Erkrath hat unglaublich engagierte und selbstbewusste Bürger. Das ist das Potenzial einer Stadt“, sagt Moderator Thomas Scholle. Fünf Abende hat der Raumplaner mit den Erkrathern in den Stadtteilwerkstätten gearbeitet, fünf Fachausschüsse tagen unabhängig davon mit „plan lokal“: „Wir haben schon mehr als 30 Anregungen gesammelt“, ergänzt der Moderator. Die seien teilweise ganz neu, teilweise gäben sie Hinweise, was im späteren Konzept besonders zu betonen sei.

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