Delfine sollen Robin auf die Beine helfen

Der Achtjährige ist behindert und soll das Laufen neu lernen.

Delfine sollen Robin auf die Beine helfen
Foto: Archiv

Erkrath. Er steht aufrecht, setzt einen Fuß vor den anderen. Er hält sich an seinem Rollator fest, lacht und gibt sich am Ende seines kleinen Spaziergangs glücklich ein „High Five“ mit der Therapeutin. Geschafft. Robin Wüsthoff hat seine ersten Schritte gemacht. Seine Familie hat diesen Moment auf Video festgehalten. Denn für den Jungen aus Hochdahl waren diese Schritte nicht selbstverständlich.

Durch Komplikationen bei der Schwangerschaft litt Robin unter Sauerstoffmangel. Betroffen war vor allem der Teil des Gehirns, der für die Motorik zuständig ist. Bei einer Messe erfuhren die Eltern von der Möglichkeit einer Delfin-Therapie, informierten sich bei anderen Eltern — und planten schließlich die erste Reise in die Karibik.

Zwei weitere folgten, denn die Erfolge waren groß: „Nach der ersten Therapie konnte Robin alleine sitzen, nach der zweiten stehen und nach der dritten einige Schritte laufen. Für uns waren das unglaubliche Fortschritte“, sagt Mutter Manuela Wüsthoff. „Er war von Tag zu Tag motivierter und bereit mehr zu geben. Robin gibt richtig Gas, wenn er merkt, dass er weiterkommt.“ Das habe sich auch bei den anschließenden Therapien in Deutschland fortgesetzt. „Die Therapeuten hier waren nach der Rückkehr immer ganz begeistert“, erzählt Wüsthoff.

Alles sah danach aus, dass Robin weitere Fortschritte machen würde, doch dann kam es zu einem herben Rückschlag: Robin musste an der Hüfte operiert werden. Bei der anschließenden Reha kam es zu einem Unfall, bei dem er sich den Oberschenkel brach. Was folgte, waren nicht nur Schmerzen, Operation und Muskelabbau.

Er bekam Angst, neue Hilfsmittel und Übungen auszuprobieren, ließ Ärzte und Therapeuten kaum noch an sich heran. Außerdem konnte er das rechte Bein nach dem Bruch nicht mehr richtig strecken, so dass er seine Hilfsmittel nicht mehr nutzen konnte.

„Dieser Unfall hat uns mindestens zwei Jahre zurückgeworfen“, sagt Wüsthoff. Am Rollator zu laufen wie auf dem Video — daran ist derzeit nicht zu denken. „Wir wollen ihn wieder an den Rollator bringen und sind überzeugt, dass das mit Hilfe der Delfintherapie funktionieren wird“, sagt die Mutter.

Das Problem: Der zwei- bis dreiwöchige Aufenthalt auf Curaçao kostet fast 15 000 Euro. Geld, das die Wüsthoffs nur durch Spenden aufbringen können. „Wir sammeln bereits Pfandflaschen ein, die Leute für Robin spenden, nun gab es einen Trödelmarkt zu seinen Gunsten. Ich hoffe sehr, dass sich noch Vereine oder Unternehmen finden, die für Robin Spenden sammeln“, sagt die Mutter und betont: „Niemand soll denken, dass wir mit den Spendengeldern einen schönen Urlaub finanzieren. Die Therapie ist harte Arbeit für alle Beteiligten.“ Nächstes Jahr im August soll es losgehen, bis März müssen sie die Summe beisammen haben, um buchen zu können.

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