Die wundersame Kehrtwende an der Hochdahler Straße

Trotz aller Bedenken hat das Entsorgungsunternehmen Schönmackers seinen Wertstoffhof wieder geöffnet.

Erkrath. Ob der ehemalige Bundeskanzler Konrad Adenauer als Vorlage für das Entsorgungsunternehmen Schönmackers diente? „Was stört mich mein Geschwätz von gestern“, sagte er einst. Fakt ist: Am 30. Januar wurde der Wertstoffhof an der Hochdahler Straße von der Firma geschlossen. „Fehlende baurechtliche Genehmigung“, argumentierte Schönmackers wortkarg. Am Dienstag dann die Mitteilung aus dem Rathaus, dass ab sofort wieder geöffnet sei. „Manches kommt halt über Nacht“, kommentierte es Knut Matthias Ernst, Gebietsleiter des Unternehmens.

Die Wiedereröffnung sei mit der Stadt vereinbart worden. Und die planungsrechtlichen Bedenken, die Schönmackers dazu veranlasst hatten, den Wertstoffhof Ende Januar zu schließen, „stehen immer noch im Raum und werden jetzt hoffentlich geklärt“, so Ernst. Eine Frist oder Ähnliches gebe es aber nicht.

Der Entsorger präsentierte einen kuriosen Zeitablauf. Denn erst wurde geschlossen, dann am vergangenen Montag bei der Stadt nachgefragt, ob es vielleicht eine andere Lösung gebe. „Schönmackers wollte wissen, ob wir es schriftlich geben könnten, dass wir bei einer Wiedereröffnung keine für das Unternehmen negativen baurechtlichen Schritte einleiten werden“, sagt Bürgermeister Arno Werner. Das werde man nun tun. Denn man wolle doch im Sinne der Bürger weiter gut zusammenarbeiten.

Tatsächlich bedeutet es für die Erkrather, jetzt nicht mehr mit ihrem Grünschnitt oder Sperrmüll nach Düsseldorf-Reisholz fahren zu müssen. Sie können nun wieder montags bis freitags zur Hochdahler Straße fahren. Doch wie es nun planungsrechtlich weitergeht, bleibt offen.

Zur Erinnerung: Für den Bereich Neanderhöhe gibt es keinen rechtsverbindlichen Bebauungsplan. Die alte Ratsmehrheit von CDU und FDP wollte das ändern. Nach der Kommunalwahl wurde schnell klar, dass das mit SPD, BmU und Grünen nicht zu machen war. Zwar hatte die Union kürzlich noch gesagt, dass sie einen zweiten Anlauf in Sachen Planungsrecht machen wolle. „Aber im Rat wurde sofort signalisiert, dass das keine Chance hat“, sagt Werner.

Bernhard Osterwind hatte kürzlich in der Ratssitzung darauf hingewiesen, dass die Stadt sich selbst aushebele, wenn sie für einen Wertstoffhof nur das Gelände an der Hochdahler Straße ausweise. Tatsächlich gehört das Areal Schönmackers. Konkurrenten hätten einen schweren Stand. „Nach der vorübergehenden Schließung sind neue Gedanken sicher erlaubt“, so Werner.

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