Familientag auf der Feuerwache

Bürger konnten am Mittwoch die Wache der Feuerwehr besuchen. Die müsste dringend erneuert werden.

Hochdahl. „Natürlich kenne ich die Feuerwehr-Hauptwache hier in Hochdahl — bisher aber nur von außen“, sagt Alexander Schulze. „Aber mal einen Blick hinter die Kulissen zu werfen, ist doch was ganz anderes.“

Der 41-jährige Unterfeldhauser ist wie knapp 20 weitere Besucher einer Einladung des SPD-Ortsverbandes Erkrath gefolgt, die unter dem Motto „Die SPD öffnet Türen“ von nun an regelmäßig „interessante Orte“ besichtigen möchte. „Ganz besonders freut sich mein Sohn Toni“, sagt Alexander Schulze — und zeigt auf den Knirps, der schon ganz ungeduldig darauf wartet, eines der roten Autos besteigen zu dürfen. „Obwohl er erst zweieinhalb Jahre ist, steht er total auf die Feuerwehr“, sagt Alexander Schulze und lacht.

Allerdings — und das wurde gestern beim Blick hinter die Kulissen sofort deutlich — mussten die Gäste auch erkennen, dass die Wache an der Schimmelbuschstraße kaum noch zeitgemäß ist. Zwar verfügen die Einsatzkräfte über alles, was für die verschiedenen Aufgaben vom Rettungsdienst bis zum Großbrand nötig ist — die Enge in dem 40 Jahre alten Gebäude ist überall spürbar.

Ob es nun die Räume mit den Spinden sind, in denen die Feuerwehrleute ihre Privatsachen deponieren, oder die Dusch- und Waschmöglichkeiten — Geräumigkeit sieht anders aus. Am deutlichsten wird dies in der Wagenhalle, wo die Feuerwehrleute zwischen den geparkten Fahrzeugen und der an den Wänden aufgehängten Schutzkleidung zum Umziehen nur wenige Zentimeter Platz haben.

„Das ist in der Tat nicht mehr zeitgemäß“, sagt Feuerwehrchef Guido Vogt. „Aber was sollen wir machen? Das Gebäude ist 40 Jahre alt.“ Erkrath hinkt in vielem eben hinterher“, bemerkt daraufhin Ursula Petarus. „Mein Sohn arbeitet auf dem Düsseldorfer Flughafen. Die Wache dort sollten Sie sich mal ansehen.“ Und auch sonst kenne sie ganz anders ausgestattete Rettungswachen.

Ganz deutliche Worte findet SPD-Ortsverbandsvorsitzender Dieter Becker bereits bei der Begrüßung. „Diese Wache ist und bleibt ein Kompromiss“, sagt er klipp und klar und spielt damit auf die Vergangenheit des Gebäudes an, in dem das Unternehmen Atrol einst Autoteile gestanzt hat. „Wir brauchen dringend neue Räume.“ Nicht zuletzt, um Nachwuchs für die Freiwilligen-Abteilung, die das Gros der Wehr ausmacht, zu finden. „Die ehrenamtlichen Kräfte müssen motiviert werden“, sagt Becker. „Und dazu gehört auch eine zeitgemäße, moderne Unterbringung.“

Besonders schlimm sei es im maroden Gerätehaus an der Ludenberger Straße in Alt-Erkrath, wo ausschließlich freiwillige Feuerwehrleute ihren Dienst verrichten: „Eine Zumutung.“

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