Helfer für Migranten gesucht

Sprechstunde der Migrationsberatung ist gut besucht.

Helfer für Migranten gesucht
Foto: Janicki

Was Katja Roesgen, Leiterin des Familienbüros im Haus der Kirchen, und ihre Kollegen unter der Überschrift „Migrationsberatung“ machen, ist eine ganz Menge. „Die Sprechstunden sind stark frequentiert“, umschreibt sie höflich, dass die Zeit kaum reicht, allen Anfragen gerecht zu werden.

Zumal, da die Flüchtlingsbeauftragte der Stadt seit einigen Wochen krankheitsbedingt ausfällt und keine Vertretung für sie vorhanden ist.

Vermittlung in einen Integrationskurs, Unterstützung bei der Arbeitssuche, Hilfe bei sozialrechtlichen Ansprüchen sowie die Beratung durch andere soziale Dienste gehören zu den alltäglichen Aufgaben. „Ohne unsere Kooperationspartner würden wir das gar nicht schaffen“, sagt Roesgen.

Roesgen hat selbst einen Migrationshintergrund und spricht die Sprache vieler Flüchtlinge. „Wir müssen da eine Lücke füllen“, ein Riesenproblem sei es oftmals — allen mehrsprachig verfassten Informationsbroschüren zum Trotz — die jeweiligen Anträge auszufüllen. „Wann immer es geht, helfen wir. Damit keiner unverrichteter Dinge gehen muss.“

Kein Klient ist wie der andere. Bei jungen Migrantinnen ist es oft die Frage nach ärztlicher Betreuung für sie selbst und ihre Kinder. Alleinerziehende Mütter bitten um Hilfe, weil ihre Kinder sich als Schulverweigerer oder -abbrecher entpuppen. „Die Mütter wollen, dass die ihren einen Schulabschluss machen“, beim Versuch, dieses Ziel zu realisieren, hilft Sozialarbeiter Vadim Khmelnytskyy.

Und natürlich gibt es inzwischen Bürger mit Migrationshintergrund, die theoretisch Rentenbezieher sind, aber nicht mit den entsprechenden Formularen klar kommen. „Letztlich versuchen wir bei allem, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten“, fasst Roesgen zusammen. Vor allem aber angesichts der derzeitigen Flüchtlingsströme bräuchten Anlaufstellen wie die Migrationsberatung am Hochdahler Markt ein Vielfaches an Mitarbeitern, Zeit — und Geld.

Roesgen: „Wir wollen weiter für die Menschen und ihre Anfragen da sein.“ Dass die Sprechstunden nicht leer bleiben, dafür sorgen das Netzwerk — und Mundpropaganda. „Wer hier war, weiß: Da kannst du hingehen, da wird dir geholfen.“

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