Hotel für Spatzen und Meisen

Naturschützer bauen winterfeste Nistkästen.

Erkrath. Schon ab 15 Euro finden manche Tiere in der kalten Jahreszeit ein Zuhause. Am Wochenende zeigten Wolfgang Sternberg und Mitstreiter des Naturschutzzentrums Bruchhausen, wie mit verschiedenen Vogelhäuschen und Futterstationen Blau- und Kohlmeise, Zaunkönig und Grauschnepper sowie ihre gefiederten Artgenossen durch die nahrungskarge Zeit kommen. „Wäre die Natur intakt, müssten Menschen keine Winterfütterungskästen aufstellen.“

Doch mit dem traditionellen Meisenknödel allein ist es nicht getan — Nistkästen und Co. zeichnen sich durch besondere Bauweisen aus, wie die Exemplaren aus der Wochenendausstellung veranschaulichten. Sie selbst zu basteln ist kinderleicht.

Bei Frank Wirth und Jens Englich konnten Besucher für elf Euro selbst einen hölzernen Kasten bauen. Auf der Bodenplatte werden die beiden Seitenwände platziert und anschließend eine Rückwand eingesetzt. Per Akku-Schrauber wird alles fixiert, so etwas wie eine Sitzstange an der Vorderseite angebracht und die Blend- und Halteleiste montiert. „Die braucht man, um das Kästchen zu öffnen und zu reinigen.“ Dann noch Giebel, Dachplatte und zwei rückwärtige Leisten — zur eventuellen Befestigung an einem Baum — und fertig ist die Laubsägearbeit. Dass das bloß fixe 15 Minuten dauert, ist der perfekten Vorarbeit geschuldet: „Das sind Bausätze, in denen bereits die entsprechenden Löcher gefräst sind.“ Bezogen werden sie aus einer Behindertenwerkstatt namens Initiative Handicap in Rostock. Wichtig, so führte Wolfgang Sternberg aus, ist der Durchmesser des Lochs, durch das das Futter gepickt wird. Wer nur Blaumeisen füttern möcht, nimmt die 28-Millimeter-Variante, Kohlmeisen kommen mit dem 32-Millimeter-Loch zurecht. Unwichtig ist, aus welchem Holz gebaut wird, „wichtig ist nur, dass es unbehandeltes Holz ist“. Wer das Pickloch vor Spechten schützen will, umgibt es mit einer Metallplatte.

In der Natur des Materials liegt es, dass ein Holzkästchen erneuert werden muss. „Massivholzhäuser mit Zementbeimischung kosten mehr, halten aber ewig.“ Wertvolle Ratschläge gab der Experte auch zum Winterfutter. „Es gibt die Körner- und die Weichfresser“, weder die eine noch die andere Nahrung sollte nass werden.

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