Lichtwechsel in eisiger Nacht - Straßenlaternen wurden modernisiert

In der Nacht auf Sonntag haben Techniker die alte Beleuchtung an der Kreuzstraße durch moderne ersetzt.

Erkrath. Bunte Fensterdekorationen leuchten, die Lampen an Elchschlitten blinken in den Vorgärten entlang der Kreuzstraße. Jeder, der im Warmen zu Hause sein kann, hat Grund sich zu freuen. Es ist Samstagnacht, die Wolken lockern auf, und es wird noch ein paar Grad kälter auf den Straßen der Stadt.

Im Geflacker seines gelben Warnlichts rangiert ein Montagewagen unter einer Straßenleuchte, hält schaukelnd an und fährt seine hydraulischen Stützen aus. Am Wochenende haben die Stadtwerke das Netz von Hängeleuchten über der Kreuzstraße abgebaut. 20 Masten übernehmen jetzt die Funktion der 50 Jahre alten Installation.

An jeder Lampengondel dauert die Arbeit gerade mal drei Minuten: ruckelnd im Steiger hochfahren, die Halterung mit dem Akkuschrauber lösen. Das Kabel wird mit einem armlangen Seitenschneider durchgezwickt, dann ist das Gehäuse gelockert. Die meterlange Kapsel aus dünnem Aluminium ist unhandlich, aber nicht schwerer als ein Wasserkasten. Abwärts geht es mit dem Steiger, und der Fahrer steuert die nächste Leuchte an.

Weitere Monteure schneiden die Kabel von den Befestigungen los — die Strippen knallen beim Auftreffen wie ein Peitschenschlag auf die Straße. „Da möchte ich nicht danebenstehen — auch nicht mit Helm“, sagt Elektromeister Dirk Bertram (42). Die Hände wärmt der Leiter des zehnköpfigen Teams in den Hosentaschen. Seine Familie feiere gerade einen Geburtstag. Er habe vorgeschlafen, eine Kanne Kaffee mit zur Baustelle gebracht: „Solche Nachteinsätze kommen zum Glück selten vor. Aber das hier ist eine vielbefahrene Kreisstraße.“

Die Haken des alten Seilnetzes bleiben vorerst in den Fassaden. Die Betonmasten der Beleuchtung meißeln Arbeiter ab, sobald sie von den Drähten frei sind. „Was wir verladen können, nehmen wir gleich mit“, sagt Bertram.

Pünktlich für den Arbeitsbeginn um 22 Uhr war die Kreuzstraße komplett gesperrt worden. Immer wieder wenden Autofahrer an den blockierten Kreuzungen. Ein Kombi fährt vor die rot-weiß markierten Gitter an der Einmündung Hochdahler Straße: Pizza Lieferdienst. „Ich muss nur zur Bavierstraße, das ist doch nicht weit“, sagt der Fahrer. Aber die Sperrung bleibt auch für ihn gültig. „Kannst ruhig die Pizza hierlassen“, ruft ihm ein Arbeiter zu. Eilig fährt der Mann weiter, sucht einen Umweg.

„Autos durchfahren zu lassen, wäre zu gefährlich“, erläutert Bertram. Das Leuchtennetz schaukelt ausladend entlang der ganzen Straße, wenn an einer Stelle Kabel durchtrennt werden. Nur die wenigen Busse der Nacht dürfen nach Absprache mit der Rheinbahn passieren.

Die Arbeiten dauern bis in die frühen Morgenstunden. „Solange es trocken ist, lässt es sich aushalten. Aber bei Schnee hätten wir es genauso machen müssen“, sagt Bertram. Die Sperrung für den Umbau sei mit dem Straßenverkehrsamt fest vereinbart gewesen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort