Neues Konzept: Stadt entdeckt die Radfahrer

In Zusammenarbeit mit Bürgern entwickeln Ingenieure ein Konzept, das Radfahren sicherer und attraktiver machen soll.

Erkrath. „Erkrath hat viele Sehenswürdigkeiten und lohnenswerte Ziele, die es zu verbinden gilt. Das geht am besten mit dem Fahrrad“, sagt Stefanie Kirchbach vom Ingenieurbüro Kaul.

Sie und ihre Kollegin Claudia Nowak waren am Donnerstagabend ins Bürgerhaus gekommen, um die Bürger über den Stand der Planungen eines neuen Radwegekonzeptes für die Stadt zu informieren. Dabei wurden Anregungen und Ideen gesammelt, die in die Planungen mit einfließen sollen.

Eine genaue Vorstellung, was in Erkrath verändert werden kann, haben Kirchbach und Nowak bereits. „Das Fahrradnetz fördern heißt immer auch, dass andere Verkehrsmittel gefördert werden“, sagte Kirchbach. Im Blickpunkt stünden besonders Busse und Bahnen. „Wir müssen es so hinkriegen, dass Bürger problemlos vom Bus auf das Fahrrad umsteigen können — das hilft allen, nicht zuletzt der Umwelt.“

Bereits im Vorfeld waren Anregungen von Bürgern gesammelt worden. Diese wurden in Form einer Karte mit markierten Problemstellen im Bürgerhaus präsentiert. Besucher Wolfgang Zöllner merkte an, dass es für viele Radfahrer auch ein Anliegen sei, Ziele außerhalb des Stadtgebietes mit dem Rad erreichen zu können.

Wenn er nach Düsseldorf radeln wolle, sieht er die vielbefahrene Rothenbergstraße als Hindernis an. „Das werden wir in unsere Planungen aufnehmen und die Karte erweitern“, versprach Kirchbach.

Peer Weber wünscht sich, dass die Radwege nicht ausgerechnet an vielbefahrenen Hauptverkehrsstraßen entlanggeführt werden. „Ich fände es gut, wenn kleinere Nebenstraßen genutzt würden.“

Dabei gelte es jedoch immer abzuwägen, bemerkte Sabine Habel von Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC): „Es gibt zwei Arten von Radfahrern. Die einen wollen möglichst schnell von A nach B kommen, die anderen legen Wert auf eine angenehme und entspannte Radfahrt, vielleicht sogar mit Natur am Wegesrand.“ Es gelte, beide Optionen zu ermöglichen.

Den nächsten Schritt haben die Ingenieurinnen vorbereitet. Durch eine Unfallkarte kann nachvollzogen werden, an welchen Stellen es im vergangenen Jahr häufig zu Unfällen mit Radfahrern gekommen ist.

Dabei lassen sich eindeutig Problempunkte erkennen: „In Alt-Erkrath sind das vor allem Bahn-, Kreuz- , und Neanderstraße“, sagte Nowak. Nun sollen Lösungen her.

Tiefbauamtsleiter Ralf Kentgens geht davon aus, dass im Sommer 2014 ein Ergebnis vorliegt: „Wir sind auf gutem Weg. Wenn es so weiter geht, wird sich die Situation für Radfahrer in Erkrath merklich verbessern.“

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