Online-Anmeldung in Kita verschoben

Es gibt Probleme bei der Datensicherheit. 2017 soll es dann losgehen.

Online-Anmeldung in Kita verschoben
Foto: Archiv

Erkrath. Das zentrale Online-Anmeldeverfahren für Kindertagesstätten wird erst zur Anmeldung für das Kita-Jahr 2017/18 zur Verfügung stehen. Das bestätigte die Verwaltung im Jugendhilfeausschuss nach einer Anfrage von Detlef Ehlert (SPD).

Damit besteht auch weiterhin das Problem, dass Eltern ihr Kind vorsorglich an mehreren Kitas anmelden, ohne dass dies automatisch abgeglichen werden kann. Mehrfachanmeldungen führen zu organisatorischem Mehraufwand, da Plätze unbesetzt bleiben, die anderen Familien fehlen und später neu vergeben werden müssen.

Hildegard Thüß, Abteilungsleiterin Kindertagesstätten, begründete die Verzögerung mit Schwierigkeiten bei der Datensicherheit. Die Ausschussmitglieder, allen voran Reinhard Knitsch (Grüne) kritisierten, dass trotz Ratsbeschluss kaum Aktivität seitens der Verwaltung zu sehen sei.

„Über Datenschutz wird bereits seit zwei Jahren diskutiert“, so Knitsch. In anderen Städten sei das Programm längst eingeführt, gab die CDU zu bedenken. Auf den Vorschlag der BmU, nur allgemeine und keine sensiblen Daten zu erfragen, erklärte Thüß: „Wir wollen zunächst mit der Standardversion starten und Erfahrungen sammeln“. Nun bleibt es erst einmal beim althergebrachten Prozedere. Auf Nachfrage von Reinhard Knitsch stellte sich heraus, dass noch gar kein Bedarfsplan für das kommende Kita-Jahr aufgestellt wurde.

Ohne Bedarfsplanung bleibe es bei der gleichen Anzahl an Plätzen wie im letzten Jahr. „Der Wunsch von 90 Prozent der Eltern wäre wahrscheinlich eine 45-Wochenstunden-Betreuung“, vermutete die BmU. „Wer kann überhaupt so viele Plätze einrichten?“ Die Bedarfsplanung hätte schon bis November erfolgen müssen, kritisierte Knitsch. „Das war in der Vergangenheit so“. Zur Erklärung: Der bisherige Abteilungsleiter Ulrich Dahlmann war nach langer Krankheit in den Ruhestand gegangen, seine Stellvertreterin Hildegard Thüß fehlte ebenfalls zeitweise wegen Krankheit. „Die Verwaltung geht auf dem Zahnfleisch“ sagte Ausschussvorsitzende Annette Kirchhoff. Man einigte sich darauf, die Bedarfsabfrage vorzuziehen und Ende Januar noch einmal über das Thema zu beraten.

Nur mal um zu veranschaulichen, wie es in anderen Städten klappt: Seit Herbst 2013 haben Mettmanner Eltern es deutlich einfacher, wenn sie ihr Kind für einen Kindergartenplatz vormerken lassen möchten. Mit dem onlinebasierten Vergabeverfahren KitaVM — Kita VorMerkung — wurde das alte Verfahren abgelöst. Für die Eltern bedeutet dies, dass sie für die Anmeldung ihres Kindes zunächst nur noch in die von ihnen bevorzugte Kindertageseinrichtung gehen müssen, um dort ihr Kind anzumelden.

Für den Fall, dass sie nicht den gewünschten Platz bekommen, können sie gleichzeitig noch zwei andere Ersatz-Kitas angeben.

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