Planerin spricht sich für neue Wache auf der grünen Wiese aus

Architektin stellt im Unterausschuss für Feuerwehrangelegenheiten vier Varianten für einen neuen Standort vor.

Erkrath. Kann die Feuerwache an der Schimmelbuschstraße neu gebaut werden? Oder braucht es einem neuen Standort, um den Anforderungen an eine moderne Feuerwehr gerecht zu werden? Antworten auf diese Fragen hat nun Simone Mattedi, Architektin und Vorstandsmitglied der Kplan AG, einem Experten für Projektentwicklung und Gesamtplanung, gegeben.

Im Unterausschuss für Feuerwehrangelegenheiten stellte sie die Standortanalyse für eine Feuer- und Rettungswache vor. Vier Varianten hat sie erarbeitet, die sie selbst zu dem Fazit bewogen: „Für eine adäquate Lösung wäre der ideale Standort auf der grünen Wiese, auf einer freien Fläche“, sagte sie. Dort könnte innerhalb von viereinhalb bis fünf Jahren eine neue Wache stehen. „Voraussetzung ist natürlich, dass es ein passendes Grundstück gibt“, fügte sie hinzu. „Auch wenn ich die Botschaft vernommen habe, dass das nicht so einfach ist.“

Denn egal, ob die Feuer- und Rettungswache im laufenden Betrieb (Mattedi: „Eine Operation am offenen Herzen, deren Lösung am Ende funktionieren kann“) oder erst mit dem Bauhof abgerissen und neu gebaut wird, werden sich die Feuerwehrleute gedulden müssen. Acht bis zehn Jahre könnte es insgesamt dauern, bis ein neuer Standort für den Bauhof und eine Interimslösung für die Feuerwehr gefunden, das Bauleitverfahren abgeschlossen, die Gebäude abgerissen, neu gebaut und bezogen sind.

Angesichts dieser Zeitfenster konnten die Kosten die Politiker nicht mehr schocken. Zwischen 19,6 und 25 Millionen Euro schätzt die Fachfrau die Höhe der Investitionen, darin ist beispielsweise auch ein möglicher Ersatzneubau für das technische Dezernat enthalten. Ein Neubau auf einem freien Grundstück würde rund 13 Millionen Euro Kosten — mögliche Baukostensteigerungen nicht eingerechnet.

Alle Varianten, die auf dem Grundstück an der Schimmelbuschstraße möglich wären, hätten laut Mattedi funktionale Einschränken zur Folge. Ein idealer Standort sei das nicht. Das sahen auch die 14 Feuerwehrmänner so, die die Präsentation verfolgten.

„Bei uns spielt der zeitliche Faktor eine große Rolle“, sagte Dienstgruppenleiter Christian Jansen. „Und wenn ich mir die Entwürfe ansehe, muss ich sagen, das wird ganz schön eng. Ich frage mich, ob das passt.“ Sein Kollege Ingolf Rütjeroth sagte in Richtung Reinhard Knitsch (Grüne): „Ich verstehe, dass Sie daran festhalten müssen, dass fünf Frösche geschützt werden, aber für mich bedeutet das, dass ich weiter in einer alten Wache arbeiten muss.“

Dem vorausgegangen war das klare Votum der SPD, die Feuerwache auf der „grünen Wiese“ neu zu bauen. Knitsch konkretisierte deren Ansinnen, indem er den Standort nannte: Klein Bruchhausen, dessen Bebauung für die Grünen derzeit nicht infrage komme.

„Bei uns ist angekommen, dass die zeitliche Dimension eine große Rolle spielt“, sagte Ausschussvorsitzender Jöbges abschließend. „Wir dürfen jetzt nicht ein halbes oder ein Jahr brauchen, sondern müssen jetzt in den Fraktionen kurzfristig beraten, um auf der nächsten Sitzung die Richtlinien für den Haupt- und Finanzausschuss einzustielen.“

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