Regionalzüge: Teurer Anschluss an die weite Welt

Die Möglichkeit, in Hochdahl Regionalzüge halten zu lassen, würde Erkrath hunderttausende Euro kosten.

Erkrath. Ein zusätzlicher Bahnsteig für Regionalzüge am Bahnhof Hochdahl, das werde hoffentlich keine Millionen kosten, hatte der SPD-Fraktionsvorsitzende Detlef Ehlert noch vor zwei Monaten gesagt.

Die erste Stellungnahme des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) dürfte ihn enttäuscht haben: Rund zwei Millionen Euro würde der Bahnhofsausbau nach Darstellung des VRR kosten.

„Die Voraussetzungen für die Einrichtung eines Regionalexpress-Haltes in Erkrath-Hochdahl sehen wir nicht gegeben“, schreibt das Verkehrsunternehmen. Während die SPD die rund 28 000 Einwohner Hochdahls in ihrem Vorschlag zugrunde legte, misst der VRR in seinem Brief den Bedarf an Ein- und Aussteiger-Zahlen.

Demnach müssten andere Haltepunkte eher ausgebaut werden: etwa Alt-Erkrath mit einem Drittel mehr an Passagieren, aber ebenso Millrath: „Das würde den Regionalexpress weiter verlangsamen und in seiner Verkehrsaufgabe massiv einschränken“, führt der VRR aus.

Der zusätzliche, 185 Meter lange Bahnsteig am Ferngleis werde teuer, obwohl die Fläche zwischen dem Pendler-Parkplatz und der Bahntrasse leicht zugänglich erscheinen mag. Barrierefreie Zugänge müssten gebaut werden, Fahrleitungsmasten seien zu versetzen. Selbst wenn der Bahnsteig vom Land gefördert würde, müsste Erkrath rund 400 000 Euro laut VRR beitragen.

Für jeden Halt am Bahnhof würde die „DB Station & Service“ nach dem Ausbau jeweils 2,02 Euro berechnen. Die Mehrkosten würden sich nach der jetzt geltenden Tabelle auf mehr als 64 000 Euro pro Jahr belaufen — zu zahlen von der Stadt.

Das Angebot mit S-Bahnzügen sei schon jetzt als sehr gut zu bewerten, so der VRR. Rund zwei Drittel der Reisenden wollten einer Zählung zufolge nach Düsseldorf, neun Prozent nach Wuppertal.

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