Sammler entdecken am Steinberg die Welt der Pilze

Mit der Pilzsachverständigen Regina Thebud-Lassak unternahmen Naturfreunde eine spannende Exkursion.

Sammler entdecken am Steinberg die Welt der Pilze
Foto: privat

Erkrath. Zehn Wissenshungrige ließen sich am Wochenende bei einer Exkursion unweit von Haus Morp in die geheimnisvolle Welt der Fungi einführen. „Eigentlich ist es etwas zu trocken für Pilze“, warnte Exkursionsleiterin Regina Thebud-Lassak die Teilnehmer vor. Nach längerer feuchter Witterung könnte man deutlich mehr Pilze finden, betonte sie.

Lassak klärte ihre Zuhörer zunächst über Pilze im Allgemeinen auf: Pilze (Fungi) bilden neben Tieren und Pflanzen ein eigenes Reich. Man unterscheidet drei verschiedene Typen: Fäulnisbewohner, Parasiten und Mykorrhiza-Pilze. Letztere sind unverzichtbar für pflanzliches Leben, weil sie mit ihren Wirten eine Symbiose bilden. Sie lockern den Boden auf und erleichtern den Pflanzen so die Aufnahme von Mineralien, im Gegenzug erhalten sie Kohlehydrate.

Auch Fäulnisbewohner sind ökologisch nützlich, denn sie remineralisieren totes Material und führen es wieder dem Nährstoffkreislauf zu.

Das Ziel der Exkursion war der 101 Meter hohe Steinberg nördlich von Haus Morp. Mit seinen mageren Böden aus tertiären Sanden und seinem Rotbuchenwald ist er ein guter Lebensraum für Pilze. Am Fuß des Hügels wies Lassak auf einige Rubinien (Scheinakazien) hin. Wenn man Pilze suche, müsse man zuerst feststellen, unter welchem Baum man sich befinde. „Bestimmte Pilze sind mit bestimmten Gehölzen vergesellschaftet“, erklärte Lassak.

Und tatsächlich zeigte sich sogleich der erste Kandidat am Boden, der nun erst einmal bestimmt werden musste. Wie sieht das Sporenpulver aus? Wie bricht das Stielfleisch? Sind die Lamellen biegsam oder spröde? Tritt Milch aus, wenn man sie beschädigt? Der Pilz erwies sich schließlich als Täubling, die größte Pilzgattung, viele davon essbar.

Ein paar Meter weiter fand die Gruppe einen morschen Stamm mit Schichtpilzen. Diese Fäulnisbewohner sind nicht giftig, aber zäh wie eine Schuhsohle und daher noch nicht mal als „Kriegspilz“ geeignet.

Die Truppe war gut gelaunt und wachsam, stieß auf Gallentäubling, Schwefelporling und Hallimasch. Dann plötzlich Aufruhr: Ein Teilnehmer hatte einen Pilz entdeckt, den er als Bovist identifizierte. „Der Kandidat“, lobte Lassak beeindruckt, „hat 100 Punkte.“

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