SPD-Kandidat Ehlert: „Ich würde das gern machen“

Detlef Ehlert von der SPD spricht über Ambitionen aufs Bürgermeisteramt und die Beweglichkeit von CDU und Grünen in Sachen neuer Wohnbebauung.

WZ: Herr Ehlert, es sind noch acht Monate bis zur Kommunalwahl. Was sollte in Erkrath bis dahin noch auf den Weg gebracht werden?

Detlef Ehlert: Eigentlich sollte nichts mehr auf den Weg gebracht werden. Es wäre ja mal was, wenn wir die angefangenen Projekte erst einmal abschließen würden.

Als da wären?

Ehlert: An erster Stelle natürlich das Stadtentwicklungskonzept.

Thema Neanderhöhe.

Ehlert: Natürlich.

Wie steht die SPD dazu?

Ehlert: Das Thema ist verbranntes Gebiet. Zu einem Gewerbegebiet da oben wird niemand in der SPD mehr den Arm heben. Obwohl wir ja immer noch das Problem des Wertstoffhofes haben.

Was heißt das?

Ehlert: Die ständige Verlängerung der Ausnahmegenehmigung wie bisher kann so nicht weitergehen. Und wenn dann die Neanderhöhe als einzige Option offen bleibt . . .

Zum Thema Stadtentwicklungsplan gehört zwangsläufig die Frage nach dem Wohngebiet Unterfeldhaus.

Ehlert: Eigentlich geht es darum, die idyllische Wohnlage zu erhalten. Ich kann den Widerstand der dortigen Anwohner ja verstehen, aber wir haben ja nicht viele Alternativen.

Ist denn ein Kompromiss mit Grünen oder CDU in Sicht?

Ehlert: Tja, da werden sich entweder die Grünen oder die CDU bewegen müssen. Die Grünen hatten ja mal einem Konzept zugestimmt, erinnern sich aber angesichts des dortigen Wählerpotenzials nicht mehr daran. Und die CDU will ausschließlich Einfamilienhäuser zulassen. Aber die SPD ist der Ansicht, dass dort auch mehrgeschossiger und sozialer Wohnungsbau realisiert werden sollte.“

Welche Baustellen sind denn in der Stadt noch offen?

Ehlert: Die Frage, wie es mit der Schullandschaft weitergeht. Spätestens 2017 haben wir das Thema Sekundarstufe eins dringend auf dem Tisch. Und ich hoffe, dass wir endlich in das Thema Windkraft einsteigen.

Windkraftanlagen in Erkrath?

Ehlert: Die anderen Kommunen um uns herum beschäftigen sich doch auch damit. Auch die Stadtwerke in der Region sind dafür. Deswegen will ich das „Nein“ wegen des An- und Abflugverkehrs des Flughafens überprüfen lassen.

Ein anderer Aspekt der Stadtentwicklung ist der Einzelhandel. Welche Möglichkeiten hat die Politik, auf dessen Entwicklung Einfluss zu nehmen?

Ehlert: Direkt eigentlich gar keine. Die Gewerbesteuern sind in dieser Geschäftsgrößenordnung keine Option. Bei einem Ikea ist das etwas anderes, aber innerstädtisch . . .?

Wer hat das denn in der Hand?

Ehlert: Tatsächlich tragen die Eigentümer der Gebäude die Verantwortung dafür, die Außengestaltung und die Mieten attraktiv zu gestalten. In der Postwirtschaft soll die Pacht 5500 Euro betragen haben. Das müssen Sie erst einmal verdienen.

Und die Politik?

Ehlert: Kann versuchen dahingehend auf die Eigentümer einzuwirken. Aber wenn denen die Gebäude als Abschreibungsobjekt reichen, machen wir da nichts. Eine städtische Entwicklungsgesellschaft könnte Gebäude kaufen, aber diese Idee ist ja schon einmal gescheitert.

Werden sie als Bürgermeisterkandidat ins Rennen gehen?

Ehlert: Wenn die SPD mich aufstellt, werde ich das gerne machen.

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