Stadt versteigert Fundstücke

Die Stadt bringt am 21. Mai Fahrräder und andere Fundsachen unter den Hammer.

Stadt versteigert Fundstücke
Foto: Dietrich Janicki

Lust auf ein Fahrrad zum Schnäppchenpreis? Interesse an elektronischem Gerät zum kleinen Toto? Alle, die Spaß an Versteigerungen haben, kommen jetzt beim städtischen Fundbüro auf ihre Kosten. „Unsere Doppelgarage mit Fundstücken quillt über. Wir müssen Platz schaffen“, sagt Frank Wolfgramm. Daher die Aktion.

Frank Wolfgramm, Leiter des Bürgerbüros

Seit vergangenem Dezember ist er Sachgebietsleiter der Bürgerbüros und damit auch Herr des Fundbüros. Früher wurde in der Stadthalle oder anderen öffentlichen Räumen versteigert. Nun findet das ganze im Netz statt. „Es ist meine erste Online-Versteigerung“, sagt er. Die ist Donnerstag, 21. Mai, und wer wissen möchte, was es dann alles Gutes gibt, kann sich bereits jetzt auf der Homepage der Stadt informieren.

Echte Kuriositäten sind diesmal nicht dabei. „Wir hatten auch schon mal eine sehr hübsche Schmuckkiste im Angebot“, deren Inhalt allerdings nicht aus schimmernden Juwelen bestand. „Sie war voller Kellerasseln“, die wurden feinsäuberlich entsorgt, bevor das Fundstück in die Aservatenkammer kam.

Wie gesetzlich vorgeschrieben lagern alle Teile dort sechs Monate. Akribisch wird notiert, welcher Finder wann und wo etwas gefunden hat. Auch das Thema Finderlohn wird hier angesprochen. Der steht jedem prinzipiell zu, den Anspruch darauf geltend zu machen, ist Privatsache.

„Zur warmen Jahreszeit wird mehr abgegeben als im Winter“, sagt Frank Wolfgramm über Hoch-Zeiten in Sachen Suchen und Finden. Vermutlich ist das so, weil in Frühling und Sommer die Leute öfter draußen sind. Das steigert die Chance, etwas zu verlieren. Und aufmerksame Spürnasen finden Verlorenes auch häufiger. „Manchmal fragt man sich, was den Leuten wohl so durch den Kopf geht, dass sie Sachen vergessen“, wundert sich der Fundsachenchef angesichts verlorener Schultornister oder Kinderwagen.

Renner und Dauerbrenner in der Liste der Fundstücke sind Fahrräder, dicht gefolgt von Schlüsseln. Wer nun ins Büro am Hochdahler Markt kommt, um etwas Verlegtes abzuholen, muss „detailliert sein Eigentum beschreiben“ können. Kassenzettel oder Fotos sind gern genommene Belege.

„Entsteht der begründete Verdacht eines Betruges, schalten wir die Polizei ein.“ Die wird auch regelmäßig bei der Vielzahl abgegebener Fahrräder konsultiert, um die gestohlenen Vehikel auf Listen abzugleichen und gegebenenfalls ausfindig zu machen. Was übrig bleibt, kommt unter den Hammer.

Was mit dem Erlös passiert, ist noch unklar. „Das ist eine politische Entscheidung.“ Zur Debatte steht Karitatives wie eine gemeinnützige Einrichtung oder eine der Maßnahmen zur Unterstützung von Flüchtlingen.

www.erkrath.de

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