Statue ist wieder schimmelfrei

Die Kosten für die Restaurierung der Johannes-Figur aus dem 16. Jahrhundert hat die kirchliche Stiftung übernommen.

Erkrath. Seit kurzem ist die Johannes-Statue zurück an ihrem angestammten Platz in der Taufkapelle der Kirche St. Johannes der Täufer in Erkrath. Die rund 1,28 Meter hohe Figur aus Lindenholz war mehrere Wochen bei zwei Restauratoren in Ratingen. „Dort wurde sie grundgereinigt und von ihrem Schimmelbefall befreit“, erzählt Pfarrer Günter Ernst, der glücklich ist, dass die Holzfigur nicht vom Holzwurm befallen war. „Die Löcher, die man sieht, sind alle alt.“

Die dunkel gebeizte Figur entstand laut einer Expertise des Kunsthistorikers Prof. Dr. Hermann Schnitzler, dem ehemaligen Direktor des Schmittgen Museums in Köln, aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Nach Erkrath kam der Johannes um 1955 dank des Vor-Vorgängers von Pfarrer Ernst. „Dr. Peter Mohnen haben wir mehrere unserer schönsten Kunstwerke zu verdanken. Er war mit Schnitzler bekannt und erhielt sicher den einen oder anderen Tipp von ihm, wenn ein besonderes Stück im Kunsthandel auftauchte“, erklärt Ernst und fügt schmunzelnd hinzu: „Dann ist er in Erkrath herum gegangen und hat die Leute ganz gezielt aufgefordert, Geld zu spenden“.

Dabei sei er durchaus nicht nur zu Mitgliedern der eigenen Gemeinde gegangen, sondern habe auch bei denen der evangelischen nachgefragt. „Mir hat Rolf Lüngen, unser letztjähriger Schützenkönig, einmal erzählt, dass er auch seinen Vater zum Spenden aufgefordert hat, wenn er Geld für einen neuen Ankauf brauchte. Und der hat ihm das Geld auch gegeben“, so Ernst.

Heute kann sich die Gemeinde an ihre Stiftung wenden, wenn die Mittel aus dem erzbischöflichen Haushalt nicht ausreichen, um besondere Projekte zu finanzieren. „Wir sind 2009 als Pioniere im Bereich kirchlicher Stiftungen mit 50 000 Euro gestartet. Ein Jahr später hatten wir 500 Euro zum Verausgaben. Heute hat sich das Stiftungsvermögen auf die stolze Summe von 400 000 Euro vervielfacht“, berichtet Michael Stephan, Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung. „So können wir jährlich mit rund 10 000 Euro das mitfinanzieren, was in der Gemeinde gewünscht wird.“

Wie die Restaurierung der Figur des Namensgebers der Kirche. „Das war unser Stiftungsprojekt 2015. Da das Land NRW seit diesem Jahr keinerlei Fördermittel mehr für Baudenkmäler zur Verfügung stellt, werden wir als Stiftung sicher mehr und mehr gefordert sein. In den kommenden Jahren werden wir daher Rücklagen für die Instandhaltung unsere Kirchen bilden“.

Ein anderes, mit der Stiftung „Abendsonne“ realisiertes Projekt, ist das „Kirchen Taxi“. Fahrten mit dem Taxi zu Gottesdiensten in allen drei Kirchen der Gemeinde werden für mobilitätseingeschränkte Gemeindemitglieder übernommen.

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